DMF 05 – Interview: Hans-Christian Hiessböck” 7 Herausforderungen der Führung”

So gehst du in Führung

Mit Hans-Christian Hiessböck – Trainer und Coach sowie Geschäftsführer des Unternehmens „Mindflex“ – habe ich ein Gespräch zum Thema „Was muss ich beachten, wenn ich in eine Führungsposition wechsle“ geführt.

Hans-Christian Hiessböck hat in einer Studie (link: http://www.mindflex.at/aktuelles/beitrag-1/) die folgenden Herausforderungen identifiziert, mit denen Führungskräfte konfrontiert werden:

  • Organisationsverständnis
  • Leadership
  • Rolle
  • Entscheidungen
  • Delegation
  • Beziehung
  • Performance

In unserem Gespräch werden die einzelnen Herausforderungen an Führung besprochen. Besonders das Thema der Rollenklärung haben wir vertieft. Hans-Christian macht darauf aufmerksam, dass eine Rollenklärung mit dem direkten Vorgesetzten als auch mit den Mitarbeitern wesentlich ist, um einen guten Start als Führungskraft zu schaffen.

Im Gespräch haben wir uns dann noch dem Aspekt der zwischenmenschlichen Probleme zugewandt. „Führung ohne Konflikte gibt es nicht“ so die klare Aussage von Hans-Christian. Das gilt für alltägliche Probleme genauso, wie für das Führen in Veränderungsprozessen, wo Konflikte vorprogrammiert sind. Und gerade das Führen in Veränderungsprozessen ist ein immer stärker werdendes Thema – gerade in der heutigen Zeit, wo Wandel und Veränderung zum Führungsalltag gehört.

Schließlich haben wir uns noch mit dem Thema der „guten Führun und der guten Führungskraft“ beschäftigt. Gibt es das überhaupt?
Hans-Christian meint, dass man sich davon verabschieden sollte, einen Forderungskatalog an Führungskräfte zu erstellen, sondern sie fit zu machen, mit widersprüchlichen und herausfordernden Situationen mutig umzugehen. Eines sollten Führungskräfte jedoch vermeiden: Intransparenz, Willkür und mangelnde Vorbildfunktion.

Es kommt auf die Haltung an – das könnte das Resümée unseres Gespräches sein.

Wer mit Hans-Christian Hiessböck Kontakt aufnehmen möchte, der findet ihn unter www.mindflex.at.

DMF 04 – Was machen eigentlich Führungskräfte?

Klärung für Führungskräfte

Was ist Führen?

Wenn du als Führungskraft kein klares Bild hast, was Führen eigentlich bedeutet, dann wird dein Handeln stets unsicher sein, In dieser Episode klären wir daher, was der Begriff “Führen” eigentlich bedeutet. Klar, es gibt keine eindeutigen Definitionen – aber unterschiedliche, inspirierende Ansätze.

Welche Aufgaben haben Führungskräfte

Führen ist keine Geheimwissenschaft sondern besteht aus klaren Aufgabenfeldern. Diese beleuchten wir in dieser Episode genauer.

Hier findest du einige Charts, die wesentliche Hauptgedanken der Episode zusammenfassen.

 

DMF 03 – Deine Vision und Mission führt dich zum Erfolg

Vision – ein Traum mit Verfallsdatum

Eine Vision ist ein Traum mit Verfallsdatum. Eine Vision beschreibt, was eine Organisation  am Markt erreichen möchte. Sie erzeugt eine kreative Spannung  zwischen dem gegenwärtigen Ist-Zustand und einem angestrebten Soll-Zustand.  Das Vision-Statement beschreibt, im Unterschied zum Mission-Statement, keine Werte oder den Zweck des Unternehmens sondern langfristige Kernziele. Anders ausgedrückt: Das Vision-Statement beschreibt eine zukünftige Situation, wie eine Organisation in drei, fünf oder zehn Jahren aussehen kann und sollte.  Eine Vision hat Richtungscharakter für eine Organisation, mobilisiert synergetisches Verhalten und spricht auch die emotionalen Seiten der Mitarbeiter an.

Die wichtigsten Merkmale eines guten Vision-Statements

  • Die Vision muss in einen kurzen Hauptsatz passen.
  • Je kürzer, desto besser!
  • Der Zeithorizont beträgt 3 bis 5 Jahre, manchmal auch länger.
  • Das Vision-Statement steht im Präsens. Holen Sie also die Zukunft ins Heute!
  • Die Vision hat einen ultimativen Termin, ein Verfallsdatum.

Beispiele für Vision-Statements

Stell dir eine Welt vor, in der jeder einzelne Mensch freien Anteil an der Gesamtheit des Wissens hat. Das ist unser Ziel.” (Quelle: wikimedia.org 2009)”

To build the largest and most complete Amateur Radio community site on the Internet.” (Quelle: http://www.eham.net/ 2009)” Ham Radio

 „Ein Computer auf jedem Schreibtisch“

„Information at your fingertips“

Mission – Wer du bist und warum du es tust

Wofür bist du da?

Ein Mission-Statement beschreibt den Zweck und die wichtigsten Ziele einer Organisation. Die Mission formuliert, warum das Unternehmen da ist – eine kurze, prägnante Erklärung der Gründe für die Existenz einer Organisation. Die Mission drückt aus: wofür steht das Unternehmen und wie wollen wir von unseren Kunden gesehen werden.

Seine wichtigste Funktion ist,  einen allgemeinen Handlungsrahmen für alle Mitarbeiter abzugeben. Es generiert ein Wir-Gefühl und gibt auch in Krisenzeiten Orientierung.

Besonders wichtig: Das Mission-Statement darf nicht im Widerspruch zur tatsächlichen Situation im Unternehmen stehen. Ihm kommt also eine zentrale Stellung in der Corporate Identity und der Corporate Culture zu. Machen Sie sich bewusst: Wenn sich Mitarbeiter nicht mit Ihrem Mission-Statement identifizieren oder die Unternehmenskultur eine vollkommen andere ist, wirkt es demotivierend, lächerlich und somit kontraproduktiv.

Inhalte sind:

  • Warum existieren wir?
  • Welche Aufgaben haben wir?
  • Womit verdienen wir unser Geld?
  • Was würde man verlieren, wenn es unser Unternehmen nicht gäbe?

Die wichtigsten Merkmale eines guten Mission-Statements:

  • Der Zweck der Organisation steht im Fokus.
  • Die Mission beschreibt konkrete Ziele.
  • Es ist konsistent mit der tatsächlichen Corporate Identity bzw. Corporate Culture.
  • Der Text ist kurz und leicht verständlich.
  • Anstelle allgemeiner Phrasen werden konkrete Leitlinien vermittelt.
  • Der Ausblick ist optimistisch.
  • Häufig ist das Mission-Statement in der Wir-Form gehalten.

Beispiele für Mission-Statements

Wir erforschen Schlüsseltechnologien für innovative Anwendungen in der Mikrowellentechnik und Optoelektronik. Als Kompetenzzentrum für Verbindungshalbleiter arbeiten wir weltweit vernetzt und erzielen Forschungsergebnisse auf internationalem Spitzenniveau.” (Ferdinand-Braun-Institut für Höchstfrequenztechnik 2009)

„Wir führen, indem wir die Erwartungen unserer Kunden voraussehen. Ihre Anforderungen, Strukturen und Prozesse machen wir zu unseren eigenen.“

„Wir denken und handeln international. Unser weltweit vernetztes Wissen und unsere globale Präsenz sind dafür die Voraussetzung.“

„Die Leser, die wir erreichen wollen, sind Männer und Frauen, die Entscheidungen treffen; solche, die bereits in verantwortungsvollen Positionen sind und solche, die noch am Anfang ihrer Karriere stehen. Sie suchen nach Orientierung, um sich im ständigen Wandel behaupten und von den Veränderungen profitieren zu können. (…) Unser Stil muss direkt sein und unkompliziert, das Layout und die Grafiken klar und eindeutig, die Struktur der Zeitung einfach und einprägsam.“

„Was wir versprechen, halten wir auch. Professionalität, Zuverlässigkeit und Ehrlichkeit kennzeichnen unsere Unternehmenskultur.“

Strategische Ziele

Aus der Vision und der Mission leitest du konkrete Ziele. Ohne strategische Ziele gibt es keine Chance, dass die Vision auch konkrete Gestalt annimmt. Erst wenn konkrete Ziele da sind, kann das Unternehmen oder der Bereich auch gesteuert werden.

Unternehmensziele werden jedoch nicht nur aus der Vision abgeleitet, sondern auch von der Frage beeinflusst, inwieweit Interessensgruppen (Stakeholder) in die Überlegungen einbezogen werden sollen oder ob allein die Eigentümerseite (Shareholder) zählt.

Werte – wie wir es tun

Unternehmen werden von grundlegenden Wertvorstellungen der Gründer, Stakeholder, Mitarbeitern usw. geprägt und erfolgreich gemacht.  Werte werden im Verhalten sichtbar – Verhalten verweist auf Werte. Insgesamt prägt das Wertgefüge einer Organisation die Unternehmenskultur.

Werte sollten klar kommuniziert und vereinbart werden. Ernst genommen werden die Werte dann, wenn sie das Verhalten der Organisationsmitglieder bestimmen. Es ist sinnvoll im Rahmen des Leitbilds „Spielregeln“ aufzustellen.

  • Wert müssen:
  • Zu den Prioritäten der Organisation passen
  • Auf wenige beständige Kernwerte zugespitzt werden
  • Nach innen zu den Mitarbeitern: Glaubhaft, verständlich formuliert, kommuniziert, verbindlich gemacht und gelebt werden
  • Nach außen zu den Kunden: Glaubhaft, verständlich formuliert, kommuniziert, verbindlich gemacht und gelebt werden

Entscheidend ist, dass ein Unternehmen sich nicht bloß eine Mission und ein paar Ziele zulegt, weil es denn sein muss. Es ist vielmehr entscheidend, die formulierte generelle Ausrichtung des Unternehmens als wesentlichen Antriebsmotor für das Gesamtunternehmen zu verstehen!

Und die Umsetzung?

Vision und Ziele musst du jedoch auch leben.

Solo-Unternehmer meinen oft, auf diese Arbeit verzichten zu können. Die Vision kennt man irgendwie und strategische Zielsetzungen klingt für viele einige Schuhnummern zu groß. Ich möchte dir (falls du Solo-Unternehmer bist) jedoch zu bedenken geben: erst eine klare, formulierte Vision und strategische Ziele machen dich zu einem Unternehmer! Du betrachtest nämlich dann die Dinge aus einer Gesamtsicht heraus, begibst dich auf deine Kommandobrücke und kannst dein Schiff viel besser steuern. Eben weil du eine Vorstellung hast, wohin sich das Ganze entwickeln soll. Dadurch werden auch schwierige Situationen besser zu meistern sein, denn du bist dann nicht mehr so stark ausschließlich persönlich involviert. Also fange am besten noch heute damit an, deine Vision und Mission zu formulieren!

Wenn du Führungskraft in einer größeren Organisation oder einem Konzern bist, wird es häufig bereits eine Vision und ein Mission-Statement geben. Auch die strategische Zielrichtung ist dir – zumindest in Teilbereichen – bekannt. Alles kommt darauf an, dass du genau verstehst, was die Ausrichtung des Unternehmens ist. Du solltest dich damit identifizieren und auch deinen MitarbeiterInnen die Bedeutung ihrer Arbeit im Rahmen der Vision und der Gesamtausrichtung darstellen können. Nicht zuletzt wirst du an deinem Verhalten gemessen. Unterschätze niemals deine Vorbildfunktion!

DMF 02 – Führungsstark durch Rollenklarheit

Wie siehst du deine Rolle?

Einen wichtigen Ansatzpunkt für dich als junge Führungskraft, die vom ersten Tag an gut durchstarten möchte, ist die Klarheit über die eigene Rolle.

Unter einer Rolle verstehen wir Erwartungen, die an den Inhaber einer Position gerichtet werden. In dem Moment, wo du als Führungskraft eingesetzt bist, haben deine Mitarbeiter auch bestimmte Erwartungen an dich. Sie leiten diese Erwartungen in erster Linie aus ihrer Sichtweise ab, wie jemand der als Führungskraft auftritt sein sollte.

Natürlich haben nicht nur die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Rollenerwartungen. Auch deine Vorgesetzten, Kunden, Lieferanten, andere Abteilungen usw. richten an die Position die du bekleidest, bestimmte Erwartungen. Und da du der Inhaber dieser Position bist auch an dich.

Rollengestaltung

Nun könntest du dir vornehmen, alle diese Erwartungen zu erfüllen. Wenn du das allerdings so durchziehst, wirst du bald bemerken, dass es Rollenerwartungen gibt, die du gar nicht erfüllen möchtest oder die in sich widersprüchlich sind etc. Am Ende des Tages würdest du auch als eine Führungskraft enden, die keine klare Linie verfolgt und wenig durchsetzungsstark ist.

Rollendefinition

Ein guter erster Schritt ist einmal für dich zu definieren, was du persönlich mit der Rolle als Führungskraft verbindest. Hier fließen deine Werte, deine Überzeugungen, deine Ziele etc. ein. Es ist manchmal gar nicht so einfach, die eigene Rolle für einen selbst zu definieren. Es hilft oft, sich mit einem guten Freund oder einer guten Freundin darüber auszutauschen. Du solltest allerdings nicht den Fehler machen, deine eigene Rollendefinition nur von der Stellenbeschreibung abzuleiten. Deine Aufgaben sind naturgemäß nur ein Teil deiner Rolle. Hier geht es vielmehr darum, für dich klar zu bekommen, wie du diese Rolle ausführen möchtest und welches persönliche Gepräge du dieser Rolle geben möchtest.

Rollenerwartungen

Ein nächster Schritt ist, dass du dir über die unterschiedlichen Rollenerwartungen klar wirst. Erwartungen sind dabei

  • Hoffnungen und Wünsche anderer an dich
  • Informationen über den Blickwinkel, die Sichtweisen des Umfelds
    • zeigen dir, was vielleicht fehlt
    • sind Hinweise, woran du gemessen wirst
    • können widersprüchlich sein

Rollengestaltung

In einer idealen Welt sind deine eigene Rollendefinition und die Rollenerwartungen ident. Man spricht von Rollenstimmigkeit. Tatsächlich gibt es jedoch häufig:

  • Rollenunklarheit – die Erwartungen sind nicht geklärt
  • Rollenwiderspruch – mehrere Umfeldgruppen setzen in dich widersprechende Erwartungen
  • Rollenüberlastung – zu viele und zu hohe Erwartungen werden an dich gestellt
  • Rollenkonfusion – du hast zu viele unterschiedliche Rollen (Führungskraft, Projektleiter, Fachexperte) und das führt zu Konfusion

Rollenlandkarte

Ich empfehle dir, eine Rollenlandkarte zu erstellen. Damit gewinnst du Übersicht und hast einen Ausgangspunkt zum Handeln. Dazu solltest du dir die Umfeldgruppen mit denen du es in deiner Führung zu tun hast einmal notieren und formulieren, welche Erwartungen die einzelnen Gruppen an dich stellen. Auf dieser Landkarte, auf der du erkennen kannst, welche Umfeldgruppen auf dich wie Einfluss nehmen. Daraus lassen sich dann schon sehr weit reichende Schlüsse ziehen.

Du kannst Widersprüche entdecken, du wirst sehen wo es Unterstützung für dich gibt, du kannst auch erkennen wo unrealistische Erwartungen an dich gestellt werden etc. Mit dieser Landkarte „bewaffnet“ ist der nächste logische Schritt die eigene Rolle zu schärfen und sich zu positionieren.

So gelingt dir der Wechsel in die Führungsposition

So gelingt dir der Wechsel in die Führungsposition

Glückwunsch!

Jetzt hast du es geschafft! Man hat dir eine Führungsposition angeboten…

Du stehst kurz davor, eine Führungsposition einzunehmen – oder wechselst in eine höhere Managementebene. Was von außen betrachtet vielleicht das Non-plus-Ultra darstellt, ist jedoch nicht ganz so einfach, wenn man einmal in dieser Situation ist.

Eine große Veränderung steht ins Haus!

Aber keine Angst: Du schaffst das! (mehr …)

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