Einwände: Warum sich Verkäufer darüber freuen sollten…

Einwände: Warum sich Verkäufer darüber freuen sollten…

Einwände im Verkauf nutzen – Gastartikel von Umberto Saxer

Es gibt zahllose unterschiedliche Produkte und noch mehr Verkäufer, welche diese Produkte oder auch Dienstleistungen in Gesprächen mit interessierten Kunden verkaufen. Dabei sind es immer wieder neue Kombinationen von Kunden und Verkäufern, die sich hierbei bilden. Jede dieser Kombinationen ist wieder anders als die vorige. Dies führt zu unendlich vielen unterschiedlichen Verkaufsgesprächen, welche tagtäglich geführt werden (Anregungen zur Überzeugungskommunikation finden Sie hier…). 

Auch wenn Verkäufer noch so gut geschult sind, es gibt nicht zweimal das exakt gleiche Gespräch. Eines jedoch haben alle diese Gespräche gemeinsam: die Sache mit den Einwänden. In jedem Gespräch besteht die Möglichkeit, dass ein oder gar mehrere Einwände kommen können. Vielen Verkäufern bereitet das Unbehagen oder sogar Angst. Oberflächlich gesehen ist dies vielleicht nachvollziehbar, schaut man sich die Hintergründe genauer an, ist dies eine vollkommen falsche Reaktion.

Freuen Sie sich über Einwände

Wir gehen sogar noch weiter und sagen, dass man sich als Verkäufer freuen sollte, wenn ein Einwand kommt. Das bedeutet nicht direkt, dass man sich freuen soll, wenn Widerstand vom Kunden kommt. Es hat eher damit zu tun, was viele Einwände in Wirklichkeit sind und wie wir als Verkäufer damit umgehen können.

Was sollen Einwände denn anderes sein als… Einwände? Berechtigte Frage, die Sie sich vielleicht auch gerade stellen. Die Antwort darauf ist so einfach wie auch für viele unerwartet: Einwände sind oftmals Kaufsignale. Das bedeutet, sie signalisieren klares Kaufinteresse des Gesprächspartners. Klingt widersprüchlich, lässt sich jedoch sehr gut erklären.

Ein Kunde, der über den Kauf oder die Nutzung eines Produktes nachdenkt, beschäftigt sich mit den Details und auch mit den Gründen, warum es vielleicht nicht passen könnte. Das bedeutet der Kunde bringt in dem Moment Dinge, die dagegen sprechen könnten. Der Grund hierfür ist der, dass Kunden die Sicherheit möchten, das richtige Produkt zu bekommen. Und genau diese Dinge kommen bei uns Verkäufern als Einwände an.

So nicht….

Beispiel gefällig? Ein Kunde interessiert sich für einen Schrank und sagt dem Verkäufer “Der ist aber schon ganz schön groß”. Er ist also am überlegen, ob der Schrank in das vorgesehene Zimmer passt. Leider denken viele Verkäufer zuerst an den Widerstand und hören heraus ”Der Schrank ist mir zu groß”. Wie reagiert wohl ein Verkäufer, der sich mit Widerstand konfrontiert sieht? Oftmals passieren dann folgende Dinge:

1: der Verkäufer gerät ins Stocken. Das ist gefährlich, weil es Unsicherheit ausstrahlt und das ist genau das Gegenteil von dem, was der Kunde nun benötigt um sich für das Produkt oder die Lösung entscheiden zu können.

2: der Verkäufer beginnt zu argumentieren. Das heißt, er bringt Argumente, die für den Kauf sprechen. Dies ist die von den meisten Verkäufern verwendete Technik, die jedoch am wenigsten funktioniert. Die Argumente können in dieser Situation noch so stichhaltig sein, an der Entscheidung des Kunden werden diese nur sehr selten etwas verändern. Der Grund dafür ist, dass der Kunde gar nicht im Zustand des Zuhörens ist. Somit ist er nicht offen für ein solches Argument.

Wie kann man Einwände besser nutzen?

Der wichtigste Punkt, wenn ein Einwand kommt ist Ruhe bewahren. Das strahlt Sicherheit aus und die sucht der Kunde ja gerade. Wer sich hier nicht aus der Ruhe bringen lässt, hat schon viel gewonnen.

Der nächste Punkt ist die Sichtweise auf den Einwand. Nehmen wir das obere Beispiel mit dem Schrank und sehen diesen Einwand als Kaufsignal an, dann könnte der Verkäufer hier heraushören “Der Schrank gefällt mir, doch ich bin unsicher, ob er passt”. Das kann man üben und es lohnt sich, denn wenn man als Verkäufer in diesen Dimensionen denkt, schafft man eine positive Gesprächsatmosphäre und somit eine ganz andere Voraussetzung für den Kunden, sich für ein Produkt zu entscheiden.

Als drittes kommt dann noch die eigentliche Reaktion, also das was der Verkäufer in einem solchen Moment erwidern kann. Wenn wir auch hier bei unserem Beispiel mit dem Schrank bleiben, ist eine gute Technik, den Einwand in einen Wunsch zu verwandeln. Das bedeutet man hört als Verkäufer heraus, was hinter dem Einwand steckt und spricht den Kunden daraus an. Hier könnte das so laufen “Ich sehe, der Schrank gefällt ihnen und Sie hätten gerne dass er passt?” Hat man hier den richtigen Wunsch heraus gehört wird der Kunde darauf eingehen und man ist dem Abschluss einen großen Schritt näher. Dies kann man Übrigens auch wiederholen, falls denn noch ein Einwand kommt.

Und für den seltenen Fall, dass man nicht den richtigen Wunsch heraus gehört hat und der Kunde sagt “Nein, das ist es nicht” kann man fragen “Was ist es dann” und bekommt somit weitere Informationen mit denen man auch im Gespräch voran kommen kann. Neben der Technik “Einwand in einen Wunsch verwandeln” gibt es noch über 20 weitere Techniken, so dass man auch hier mit einer gewissen Vielfalt vorgehen kann.

Über den Autor

Umberto Saxer ist Begründer der Verkaufskybernetik und hat damit ein System geschaffen, welches vielen Verkäufern und Unternehmen zu Umsatzrekorden verholfen hat. Bezeichnend für dieses System ist, dass es jeder anwenden kann und dass man damit Erfolge erzielen kann, unabhängig von der jeweiligen Marktlage. Seine Bücher und Hörbücher werden von  zehntausenden Lesern und Hörern geschätzt. Weitere Informationen zu Umberto Saxer finden Sie auf www.verkaufskybernetik.com

 

Führungssituation VUCA-Welt proaktiv gestalten

Führungssituation VUCA-Welt proaktiv gestalten

Die VUCA-Welt prägt Deine Führungssituation

Zweifellos leben wir in Zeiten großer Umbrüche und Veränderungen.

Die aktuelle Corona-Krise hat gezeigt, dass schlagartig nichts mehr so sein kann, wie früher.

Die Zukunft ist immer weniger planbar.

Diese Situation, in der wir uns befinden, macht auch vor Unternehmen nicht halt. Auch Führungskräfte sind davon betroffen. Waren früher für Führungskräfte langfristige Jahresplanungen selbstverständlich, so erscheinen solche Konzepte zunehmend fragwürdig. Diese Führungssituation beschreibt man auch gerne als VUCA-Welt (höre dazu auch die Podcastfolge “Mit diesem System meisterst Du die VUCA-Welt).

Das Kunstwort VUCA beschreibt die Führungssituation recht treffend. Die einzelnen Buchstaben stehen dabei für:

VVolatilityVeränderungen sind häufig und tiefgehend. Stabile Phasen sind mehr die Ausnahme als die Regel.
UUncertaintyFühren findet in unsicheren Zeiten statt. Auch die nähere Zukunft ist kaum vorhersagbar. Immer wieder gibt es Entwicklungen, die uns überraschen.
CComplexityDie Komplexität ist im Zunehmen begriffen. Es wird immer deutlicher, dass es keine einfachen Ursache-Wirkungs-Beziehungen mehr gibt. Wir brauchen ganzheitliche Methoden, um die Komplexität zu meistern.
AAmbiguityAmbiguität zeichnet uns eine Welt der Widersprüche. Häufig gibt es kein einfaches “Richtig” oder “Falsch”. Das macht dann Schwierigkeiten, wenn man nach einfachen Lösungen sucht.

Und diese Führungssituation macht natürlich auch etwas mit Dir als Führungskraft. Denn Veränderungen, unsichere Zeiten. Krisen etc. gehen nicht spurlos an Dir vorüber.

Was die VUCA-Welt mit sich bringt

Als Führungskraft bist Du besonders gefordert, die Herausforderungen der VUCA-Welt zu meistern. “Augen zu und durch” kann manchmal funktionieren – ist jedoch kein taugliches Managementkonzept.

Aber was ist dann die beste Vorgangsweise?

Archimedes der das Hebelgesetz formuliert hat, soll einmal zur Veranschaulichung gemeint haben: “Gebt mir einen festen Punkt und ich hebe die Welt aus den Angeln”. Diese Aussage könnte man auch auf das Führen in unsicheren Zeiten beziehen. Vielleicht geht es Dir auch so, dass Du in schwierigen Zeiten einen Ansatzpunkt suchst, mit dem Du nachhaltig etwas verändern oder gestalten kannst.

Einerseits wird von Dir als Führungskraft verlangt, die richtigen Ansatzpunkte zu finden um Dein Team, Deine Abteilung oder das Unternehmen in die richtige Richtung zu steuern. Du sollst also wissen, welche Handlungen den nötigen Effekt erzielen.

Anderseits sollst Du und Dein Team flexibel und agil genug sein, um rasch auf sich ändernde Rahmenbedingungen reagieren zu können. Du sollst also die entsprechende Beweglichkeit zeigen.

In “normalen” Zeiten ist das durchaus möglich.

Aber in der VUCA-Welt sieht die Sache schon anders aus. Hier ist schon der Ausgangpunkt häufig unklar. Die Ziele ändern sich beständig und auch die Vorgehensweisen erfordern ein hohes Maß an Elastizität.

Und so haben viele Führungskräfte (und vielleicht gehörst Du auch dazu) das Gefühl, von Prozessen geradewegs überrollt zu werden, statt sie selbst proaktiv zu gestalten. Man ist eben nicht mehr Führungskraft, sondern man wird von den Dingen einfach überrollt. Und ich denke, dass das für viele ein Faktum ist, dass man manchen Prozessen auch ratlos oder geradezu machtlos gegenübersteht. Und von Führungskräften dann zu verlangen, dass sie jetzt alles richtig machen sollen, halte ich für eine problematische Anforderung.

Zwei ungünstige Managementhaltungen

Hilflos durch die VUCA-Welt

Eine sehr verständliche Reaktion auf die geschilderte Führungssituation in der VUCA-Welt ist Hilflosigkeit. Man fühlt sich den Gegebenheiten hilflos ausgeliefert und nimmt eine passive, abwartende Haltung ein. Der Vorteil: es können keine falschen Entscheidungen getroffen werden. Und wo es keine Entscheidungen gibt, gibt es auch keine falschen Handlungen.

Zumindest am Anfang.

Denn natürlich ist auch ein “Nicht-Handeln” ein Handeln und verbessert in aller Regel nicht unbedingt die Situation.

Hektisch durch die VUCA-Welt

Aus meiner Erfahrung geben sich die wenigsten Führungskräfte der völligen Hilflosigkeit und Passivität hin. Das passt auch nicht recht zum Bild einer Führungskraft. Denn diese soll im Idealfall jeder Führungssituation gerecht werden. Also auch den bewegten und unsicheren Zeiten. Die Führungskraft soll Sicherheit ausstrahlen und wissen, wohin die Reise gehen soll.

Trotzdem bleibt im Untergrund eine gewisse Ratlosigkeit und Unsicherheit bestehen. Und diese innere Unrast zeigt sich dann häufig in einer gewissen Form von Hektik und innerer Getriebenheit.

Die günstige Managementhaltung: Gegenwärtigkeit

Wenn Hektik und Ohnmacht ungünstige Haltungen sind – was wäre dann erstrebenswert (zur Vertiefung vgl. auch das Cynefin-framework)?

Ganz klar: der Zustand der Präsenz. Damit meine ich einen Zustand, in dem man ganz im “Hier-und-Jetzt” ist. Also einen Zustand, den man mit “Gegenwärtigkeit” beschreiben kann.

Diesen Zustand zu erreichen scheint jedoch besonders schwer – gerade im VUCA-Zeitalter.

Vielleicht geht es Dir genauso: Durch die hohe Arbeitsbelastung und die häufig wechselnden Anforderungen kommst Du in einen Zustand, in dem Du zwar in der Situation bist (z.B. in einem Meeting oder einem Gespräch mit jemanden), aber gleichzeitig schon daran denkst:

  • Was hab ich noch alles zu tun?
  • Welche nächsten Anforderungen gibt es?
  • Was muss ich in einer Stunde erledigen?
  • Wieso bin ich noch hier? Ich sollte eigentlich schon woanders sein.

Gleichzeitig wird der Blick auch noch nach hinten gerichtet und Du fragst Dich:

  • Was hab ich alles noch nicht geschafft?
  • Welche Fehler habe ich gestern gemacht?
  • Was könnte noch an Unangenehmen auf mich zukommen?
  • Welche Ereignisse belasten mich noch aus der Vergangenheit?

Du bist also in einer Situation, die wenig mit “Gegenwärtigkeit” zu tun hat.

Gegenwärtigkeit ist im Schnittpunkt von Zukunft und Vergangenheit. Wenn Deine Ausrichtung mehr auf die Vergangenheit oder auf die Zukunft bezogen ist,  dann wird die Gegenwart immer mehr verkleinert. Sie schrumpft gewissermaßen zu einem kleinen Punkt zusammen.

3 wesentliche Fragen

Eine Führungskraft braucht aus meiner Sicht einen deutlich verbreiteten Bezug zur Gegenwart.

Warum braucht man das?

Weil Du Dir drei wesentliche Fragen stellen musst:

  • Zielperspektive: Was soll ich tun? Wo soll meine Reise hingehen? Was ist das Ziel des Ganzen? Und zwar nicht nur bezogen auf die nächsten zwei Stunden oder die nächste Woche oder die nächsten Monate. Sondern was ist eigentlich meine Mission? Was ist mein Auftrag? Warum bin ich als Führungskraft auf diese Position gesetzt worden? Was möchte ich hier erreichen?
  • Teamperspektive: Wer braucht was, was benötigen ganz konkret meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von mir? Wie viel Ansprache benötigen sie vielleicht? Wie viel Motivation ist notwendig? Wo gehört die Unterstützung hin?
  • Ichperspektive: Was brauche ich selbst als Führungskraft, als Person? Wo fehlt es mir? Welche Ressourcen brauche ich? Was ist im Augenblick für mich notwendig? Was ist für mich wichtig? Was braucht auch die Organisation von mir? Was bin ich bereit zu geben?

Das sind aus meiner Sicht die Kardinalfragen, die Du reflektieren solltest. Vielleicht gibt es noch gar keine Antworten – aber wichtig ist in erster Linie der Reflexionsprozess.

Reflexion benötigt Stille

Diese Fragen kannst Du natürlich nicht nebenbei beantworten. Das gelingt nur, wenn Du “ganz da”, also präsent bist.

Warum ist das so notwendig?

Wenn es Dir gelingt, ganz gegenwärtig zu sein, hörst Du in Dich selbst hinein. In dieser Stille wird unser Selbstsystem besonders aktiv. Das Selbstsystem ist der Sitz Deiner Persönlichkeit. Dort findet sich das Bewusstsein, dass Du Du bist. Das Selbst organisiert die wichtigen Episoden, die Du im Laufe Deines Lebens “er-lebt” hast. Im Selbst finden sich Deine Werte, Gefühle, Einstellungen. Dieses Selbst ist wie ein leiser, weiser Ratgeber, der alles was Du tust oder wofür Du Dich entscheidest prüft, ob es mit Dir Selbst übereinstimmt.

Diesen Zustand der Übereinstimmung Deines Handelns mit Dir selbst kennst Du bestimmt.

Du kennst aber auch die andere Seite – wenn Du zwar agierst, aber nicht in Übereinstimmung mit Dir selbst. Das passiert besonders in Phasen von Stress und Hektik. Das Selbst kann sich in Phasen der Unruhe weniger gut Gehör schaffen.

Das Selbst spricht in einer leisen Stimme. Um es zu hören, benötigst Du Momente der Einkehr; ich würde ich sogar sagen, der Stille. Und erst von da aus hast Du den archimedischen Punkt, mit dem Du auch komplexe Situationen bewältigen kannst.

Für die Praxis

Wie kannst Du nun in Deiner Praxis mehr Momente der Stille haben?

Das ist gar nicht kompliziert. Du musst gar kein großes Übungsprogramm absolvieren. Es genügt, zwischendurch innezuhalten und mehr zu sich selbst zu kommen. Hier ein paar Anregungen:

  • Unternimm einen Spaziergang. Konzentriere Dich rein auf das Gehen an sich.
  • Eine andere Möglichkeit ist, dass du Routinetätigkeiten, die du so nebenbei durchführst, besonders bewusst durchführst. Gut geeignet sind dafür so Dinge wie Zähneputzen, Geschirrabwaschen oder sonstige Dinge. Das kannst Du als kleine Meditation betrachten, wo Du Dich ganz  auf die Tätigkeit an sich konzentriert und dabei bleibst.
  • Um in der Gegenwart zu bleiben ist es hilfreich, erledigte Arbeiten wirklich abzuschließen. Wenn Du z.B. deine E-Mails abgearbeitet hast, nicht gleich die nächste Tätigkeit beginnst, sondern dass du das abschließt indem Du zurückschaust und sagst: “Okay, jetzt habe ich diese 10 E-Mails durchgearbeitet. Das habe ich prima gemacht!”
  • Du kannst es Dir auch angewöhnen, jeden Tag eine kurze Tagesrückschau zu halten und die wesentlichen Erfahrungen des Tages zu notieren.
  • Eine weitere Methode der Hektik zu entgehen sind Atemübungen. Wenn Du merkst, dass Du Deine Balance verlierst, kann es hilfreich sein, die Augen zu schließen und bewusst langsam 4x einzuatmen und auszuatmen.

Das sind nur ein paar Anregungen die hilfreich sein können, mehr in Kontakt mit Dir selbst zu kommen. Aber: jeder Mensch ist anders. Ein individuelles Programm können wir gerne im Rahmen eines Coachings erarbeiten. Nimm dazu einfach mit mir Kontakt auf!

Motivation in Teams – mit positiven Emotionen gelingt’s

Motivation in Teams – mit positiven Emotionen gelingt’s

Motivation – ein Buch mit 7 Siegeln?

Wer kennt es nicht.

Da hat man eine großartige Idee, ein spannendes Projekt, eine herausfordernde Idee. Aber kaum, dass man als Führungskraft versucht, dieses Vorhaben mit dem Team umzusetzen kommen: Widerstände, Bedenken, mangelnde Begeisterung oder gar Ablehnung.

Und da stellt sich dann gleich die Frage: wie kann ich mein Team motivieren?

Oder umgekehrt: bin ich so eine schlechte Führungskraft, dass es mir nicht gelingt, mein Team zu motivieren?

Dann wünscht man sich irgendein Zaubermittel damit es gelingt: die Teammotivation.

Mit der Motivation ist das schon so eine vertrackte Sache. Wenn man fragt, woran man merkt, dass ein Team motiviert ist, dann kommen meistens folgende Aussagen:

  • Begeisterung
  • Engagement
  • Einsatzbereitschaft
  • Alle ziehen an einem Strang
  • Zielorientiertes Vorgehen
  • Leistungsbereitschaft
  • Ergebnisorientierung

Hast Du beim Lesen gemerkt, dass Du Dich mit einigen der Aussagen mehr, mit anderen weniger identifizierst? Das kommt daher, dass Menschen eine sehr unterschiedliche Vorstellung davon haben, was Motivation eigentlich ist. Gerne schließt man von der eigenen Vorstellung von motiviertem Handeln auf andere. Halten wir jedoch fest: Motivation ist ein sehr komplexes Geschehen.

Jeder Mensch – und damit auch jedes Teammitglied – hat seine eigene Motivationsgeschichte. Obwohl Du als Teamleiter kein Psychologe sein musst, ist es dennoch von Vorteil, sich ein wenig mit den menschlichen Motivationsprozesse zu beschäftigen.

Was sagt die Wissenschaft zum Thema Motivation

Motiviertes Handeln wird von zwei Charakteristiken bestimmt:

  1. Dem Streben nach Wirksamkeit. Wir möchten die Gegebenheiten der Umwelt nicht einfach hinnehmen, sondern verändern und gestalten. Ein Team, das sich zusammenfindet, tut dies ja aus dem Wunsch heraus, zu gestalten und zu verändern.
  2. Dem Zielengagement bzw. der Zieldistanzierung. Ein Team setzt sich für ein bestimmtes Ziel ein und verfolgt es. Es engagiert sich für das Ziel.
    Bei der Zieldistanzierung werden bewusst bestimmte Ziele verworfen und nicht mehr verfolgt.

Aus diesen beiden Grundcharakteristiken der Motivation lassen sich schon praktische Empfehlungen für die Motivation eines Teams ableiten.

Das Team wird umso motivierter sein je besser es gelingt, ein klares Ziel zu kommunizieren oder sich auf ein Ziel zu einigen.  In der Praxis gehst Du am besten so vor, dass zunächst die Ist-Situation formuliert wird (meistens ein Problem oder ein unbefriedigender Zustand) und dann ein Ziel entwickelt wird.

Das Ziel soll dabei:

  • Klar formuliert sein
  • Messbar
  • Attraktiv
  • Realistisch
  • Einen Zeithorizont haben (Bis wann)

Zudem soll das Ziel auch das Wirksamkeitsstreben ansprechen. Menschen möchten gerne erleben, dass sie die Umwelt gestalten können. Schon von Kindesbeinen an ist der Mensch darauf ausgerichtet, sich Herausforderungen zu stellen und erfolgreich zu sein.

Deshalb:

  • Ziele, die zu einfach sind, lösen meist kein Engagement aus.
  • Ziele, die nicht erreichbar sind, überfordern und demotivieren.

Für Dich als Teamleiter ist es daher wichtig, solche Ziele zu vereinbaren, die herausfordernd aber noch schaffbar sind.

Damit Ziele auch „greifen“ können ist es wichtig, diese nicht nur rational zu verankern, sondern auch emotional. Das ist besonders dann wichtig, wenn es darum geht, die Ziele auch umzusetzen. Schauen wir uns daher die Bedeutung von Emotionen für das menschliche Handeln etwas genauer an.

Motivation – Emotion – Handeln

Emotionen haben für unseren Organismus eine wesentliche Funktion: sie bewerten Objekte, mit denen wir konfrontiert werden. Diese Bewertung kann zwei Handlungstendenzen hervorrufen:

  • Positiv bewerteten Objekten werden wir uns annähern (Annäherungsverhalten)
  • Negativ bewertete Objekte werden wir meiden (Meidungsverhalten)

Diese Einteilung läuft blitzschnell und unbewusst ab. Was uns dann bewusst wird sind Gefühle. Bei diesen spielen kognitive Bewertungen eine große Rolle. Deshalb ist die Palette an positiven und negativen Gefühlen auch so groß.

Positive Gefühle

Negative Gefühle

freudig

begeistert

hingegeben

zufrieden

ermutigt

erleichtert

aufgeregt

verärgert

ängstlich

vorsichtig

besorgt

verwirrt

frustriert

traurig

beschämt

gelähmt

Gibt es nur positive ODER negative Gefühle?

Oftmals hat man die Meinung, dass es nur entweder positive oder negative Emotionen geben könnte. Tatsächlich ist das nicht immer der Fall. Es gibt auch die „gemischten“ Gefühle.

Stelle Dir vor, dass jeder Mensch in seinem Gehirn zwei Emotions-Messinstrumente hat. Ein Messinstrument für positive Emotionen und ein zweites für negative Emotionen. Diese beiden Messinstrumente bewerten permanent den aktuellen emotionalen Zustand. Wenn jetzt ein Mensch ein Ziel, eine Absicht realisieren möchte, dann wird er das nur dann tun, wenn die positiven Emotionen überwiegen.

Wenn Du Dein Team motivieren möchtest ist es also entscheidend, dass die Ziele, Absichten und Vorhaben, die Du mit den Kolleg*innen umsetzen möchtest möglichst attraktiv sind.

Wie kannst Du nun positive Emotionen entfachen?

  • Stelle das Ziel nicht nur abstrakt dar, sondern spreche in Bildern
  • Male ein positives Zielbild
  • Stelle die Vorteile deutlich heraus
  • Gehe auch auf die zu erwartenden Schwierigkeiten ein und zeige Lösungsmöglichkeiten auf
  • Sprich auch negative Gefühle wie Ängste, Vorbehalte, Bedenken etc. an. Bagatellisiere diese nicht, sondern zeige Verständnis.
  • Überfordere Dein Team nicht mit zu hohen Zielsetzungen – wähle aber auch nicht zu geringe Ziele aus.

Persönliche Ebene der Motivation

Tauchen wir noch etwas tiefer in die Motivationsproblematik ein.

Denke einmal an Deinen eigenen Umgang mit den verschiedenen Aufgaben des täglichen Lebens. Ich wette, es gibt bei Dir Ziele und Aufgaben, für die Du Dich mühelos begeistern kannst. Andere kosten viel mehr an Überwindung. Vielleicht hast Du Dich auch schon einmal gefragt, warum sich Menschen für bestimmte Tätigkeiten begeistern können, die für Dich selbst vielleicht schwer vorstellbar erscheinen.

Menschen unterscheiden sich offenbar erheblich davon, welche Ziele sie attraktiv finden und mit welcher Energie sie das Ziel verfolgen möchten.

Motivation und Bedürfnis

Der Grund dafür liegt darin, weil jeder Mensch unterschiedliche Bedürfnisse hat. Ein Bedürfnis entsteht, wenn einem Menschen etwas fehlt und dieses Defizit zu negativen Emotionen führt. Beispielsweise führt ein Absinken des Blutzuckerspiegels unter einen bestimmten Wert zu einem Unlustgefühl: man verspürt Hunger. Das Bedürfnis nach Nahrungsaufnahme steigt und man ist nun motiviert, etwas dagegen zu unternehmen.

Als soziale Wesen haben Menschen bestimmte Grundbedürfnisse erworben. Wichtig für uns sind die folgenden:

Bedürfnis

Motivation

Gefühl

Nähe, Kontakt, Beziehung

Anschlussmotivation

Wärme

Auseinandersetzung mit Anforderungen

Leistungsmotivation

Kompetenz

Gestalten, Beeinflussen, Durchsetzen

Machtmotivation

Wirksamkeit

Erfahrungen machen, Neue Grenzen erkunden, Selbsterkenntnis, Selbstausdruck

Freiheitsmotivation

Autonomie

Jeder Mensch ist unterscheidet sich darin, welche Motive und mit welcher Intensität er verfolgt. Die vorherrschenden Motive bestimmen dabei zu einem erheblichen Ausmaß das Verhalten.

Schauen wir uns dazu einmal einen Verein an, der sich mit dem Thema „Dorfverschönerung“ beschäftigt. Jeden Monat gibt es ein Vereinstreffen. Stelle Dir vor, Du machst eine Umfrage, um herauszufinden, warum die Mitglieder bei dem Verein mittun.

Deine Umfrage hat folgende Antworten ergeben:

Herr Paul: „Ich bin bei dem Verein in erster Linie deshalb, weil ich mich mit den anderen wohlfühle. Es gibt gute Gespräche. Wir kennen uns alle schon so lange. Mit vielen bin ich eng befreundet. Auch Sorgen und Probleme können wir austauschen. Das ist für mich das Wichtigste.“

Herr Müller: „Ich bin dabei, weil ich hier meine Fähigkeiten als Tischler besonders gut einsetzen kann. Es macht mir Spaß, die alten Bänke und Schautafeln zu renovieren. Besonders super finde ich den jährlichen Wettkampf mit den Nachbargemeinden um den besten Blumenschmuck. Schon zweimal haben wir den ersten Platz erringen können!“

Frau Fürst: „Ich leite den Verein seit 5 Jahren. Es macht mir Spaß, Verantwortung zu übernehmen und Projekte zu initiieren und umzusetzen. Ich glaube auch ich habe ein Hand dafür, andere so einzusetzen, dass das Projekt bestmöglich umgesetzt wird.“

Frau Noël: „Ich bin neu im Ort. Für mich ist in erster Linie wichtig, zu erleben, wie ich mit den anderen und auch mit den neuen Aufgabenstellungen (ich habe noch nie etwas mit Verschönerungsarbeiten zu tun gehabt) zurechtkomme. Ich entdecke jedes Mal ganz neue Seiten an mir.“

Was bedeutet das jetzt für Dich als Teamleiter?

Wenn Du die einzelnen Motivpräferenzen Deiner Kolleg*innen kennst, dann kannst Du die Teammitglieder auch entsprechend Ihrer motivationalen Stärken einsetzen. Die Aufgabe/Person-Passung führt zu einer erhöhten Einsatzfreude des Einzelnen, da die Tätigkeit den inneren Bedürfnissen besser entspricht.

Umgekehrt hilft Dir dieses Wissen, das Verhalten besser zu verstehen.

Auch wenn sich Motive nicht direkt beobachten lassen (durch ausgeklügelte Testverfahren ist ein tieferer Einblick in die motivationale Struktur aber sehr gut möglich) kannst Du durch Beobachtung doch die Grundtendenzen besser verstehen.

Positive Emotionen befördern die Umsetzung

Halten wir fest:

  • Attraktive und positive Ziele fördern die Motivation, das Ziel auch erreichen zu wollen
  • Die Teammitglieder entsprechend ihren Motivationstendenzen einzusetzen führt zu einer erhöhten Einsatzfreude

Damit ist eine gute Grundlage geschaffen, ein motiviertes Team zu haben. Du darfst jedoch nicht automatisch erwarten, dass nun die notwendigen Schritte zur Zielerreichung auch automatisch – quasi wie von selbst – erfolgen. In vielen Fällen ist zu beobachten, dass der anfängliche Enthusiasmus verfliegt und die Umsetzung auf halbem Wege stecken bleibt.

Schnell ist man bei der Hand, die Teammitglieder abzuschreiben.

Das solltest Du jedoch nicht tun.

Zunächst prüfe Dich selbst: lässt Du den Teammitgliedern genug Spielraum oder benimmst Du Dich wie ein Mikromanager, der alles kontrollieren möchte? Eine der wesentlichen Voraussetzungen für den Erfolg eines Teams ist das Vertrauen, das Du in es setzt.

Gibst Du auch genügend Wertschätzung und positive Rückmeldungen? Die Einstellung: „Es muss reichen, wenn ich nicht kritisiere!“ ist vollkommen verfehlt. Besonders in non-profit Organisationen oder Vereinen ist die Wertschätzung die einzige Münze, mit der bezahlt werden kann. Gib also konkrete Anerkennung und Wertschätzung.

Bist Du für Dein Team auch ein/-e Ansprechpartner*in? Besonders beziehungsmotivierte Teammitglieder brauchen das besonders.

Sorgst Du für ein ausreichendes Wir-Gefühl? Das Wir-Gefühl förderst Du sowohl durch geselliges Beisammensein als auch dem Feiern von gemeinsamen Erfolgen.

Bewältigung von Misserfolg

Stichwort gemeinsame Erfolge.

Nicht immer läuft alles nach Plan. Misserfolge gibt es in jeder Teamarbeit. Ziel muss es sein, nach einem Misserfolg wieder Schwung für neue Aufgaben und Herausforderungen zu nehmen.

Folgende Strategien sind mit Sicherheit kontraproduktiv:

  • Ignorieren
  • Bagatellisieren
  • Schuldige suchen

Um eine erfolgreiche Misserfolgsbewältigung zu erreichen lade Dein Team zu einer Besprechung ein. Dabei sollen alle Teammitglieder zu folgenden Punkten Stellung nehmen:

  1. Den Misserfolg genau beschreiben. Was ist danebengegangen? Was ist schiefgelaufen?
  2. Wie fühle ich mich, wenn ich an den Misserfolg denke?
  3. Woran lag es? Was ist der Beitrag des Teams zum Misserfolg? Was ist durch andere verursacht? Welche Rahmenbedingungen haben zum Misserfolg beigetragen?
  4. Was kann mein Beitrag sein, um den Misserfolg in Zukunft zu vermeiden?

Der Punkt 2 ist für viele Team ungewohnt. Gefühle anzusprechen erscheint oftmals nicht opportun. Trotzdem ist es ganz entscheidend um loslassen zu können. Um besser über Gefühle sprechen zu können empfehlen sich Methoden wie: Stimmungsbarometer, Bilder, gezeichnete Symbole…

Achte unbedingt darauf, dass Kritik untereinander in respektvoller und wertschätzender Weise geübt wird. Dafür können Gesprächsregeln oder die Methode der Ich-Botschaft nützlich sein.

Notiere unbedingt die Lernerfahrungen aus dem Misserfolg. Richte dazu ein eigenes Verfahren ein, mit dem die Lernpunkte für das Team im Zugriff bleiben können.

Hole Dir von allen die Zustimmung ein, dass der Misserfolg ausreichend bearbeitet wurde und „abgehakt“ werden kann.

Onboarding virtuell? So gelingt es!

Onboarding virtuell? So gelingt es!

Virtuelles Onboarding – Notlösung oder Chance?

Immer mehr Prozesse in Unternehmen laufen heute digital ab. Onlinemeetings, Virtuelle Teamarbeit, Schulungen, Beratungen, Verhandlungen laufen vermeht digital. Und auch das Onboarding neuer Mitarbeiter*innen wird zunehmend virtuell organisiert.

Die Frage ist: kann man denn Mitarbeiter*innen in ein Unternehmen rein auf digitalem Weg integrieren?

Ich behaupte: ja das geht.

Oder anders gesagt: es muss gehen, denn ohne Zweifel ist das Onboarding von neuen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen ein essenzieller Schritt für eine erfolgreiche Zusammenarbeit.

Tatsächlich unterscheidet sich das „virtuelle“ Onboarding gar nicht so sehr von der klassischen Variante, wie Du gleich hören wirst.

Das Ziel des Onboardings ist es, den oder die neue Mitarbeiter*in möglichst rasch in das Unternehmen zu integrieren.

Informationen schaffen Sicherheit

Ein wesentlicher Aspekt des Onboardings ist, die Mitarbeiter*in mit jenen Informationen zu versorgen, die dafür sorgen, dass die Arbeit möglichst rasch aufgenommen werden kann. Das Ziel ist also die Integration der neuen Mitarbeiter in bestehende Arbeitsstrukturen und Prozesse.

Im klassischen Face-to-Face Onboarding gibt man den Mitarbeitern Infomaterial, einen Einarbeitungsplan, führt Firmenrundgänge durch. Die fachliche Einarbeitung geschieht in den meisten Fällen durch eine Kollegin oder einen Kollegen, der die Einschulung übernimmt.

Dieser inhaltliche Teil des Onboardings lässt sich sehr gut digital umsetzen. Geh dabei wie folgt vor:

  • Durchleuchte zunächst den bestehenden Onboardingprozess. Wie läuft er ab? Was lässt sich daran verbessern?
  • Frage kürzlich eingetretene Mitarbeiter*innen, wie sie den Onboardingprozess erlebt haben, und wo es Verbesserungspotenzial gibt.
  • Adaptiere dann den Onboardingprozess wenn notwendig.
  • Suche dann alle relevanten Informationen zusammen und ordne sie diese dem Prozess zu.
  • Erstelle dann für den/die neue Mitarbeiter*in einen Fahrplan für die Bearbeitung der einzelnen Dokumente. Diesen Fahrplan und den Zugang zu den Dokumenten kannst Du bereits nach der erfolgten Zusage dem/der Mitarbeiter*in übergeben.

Integration in die Unternehmenskultur

Der zweite wichtige Punkt beim Onboarding ist, dem/der neuen Mitarbeiter*in Wege zu eröffnen, sich rasch in die bestehende Unternehmenskultur zu integrieren.

Dieser Aspekt ist von immenser Bedeutung für die Zufriedenheit des/der Mitarbeiter*in. Du solltest daher alles daransetzen, eine rasche Integration zu ermöglichen.

Aber wie gelingt Dir das?

Versetze Dich sich einmal in die Lage eines neuen Mitarbeiters oder einer neuen Mitarbeiterin. Vielleicht erinnerst Du dich auch an Deine ersten Tage in einem neuen Unternehmen.

Es ist ziemlich klar, dass Emotionen eine große Rolle spielen: Vorfreude, Neugierde, gespannte Erwartung sind mit Sicherheit genauso vorhanden wie eine gehörige Portion Unsicherheit.

Eine wichtige Aufgabe im Onboarding-Prozess ist es, Gefühle von Unsicherheit und Unklarheit abbauen zu helfen. Unsicherheit resultiert zu einem erheblichen Teil daraus, dass neue Mitarbeiter*innen zu wenig Informationen über das Unternehmen besitzen. Wir haben ja schon darauf hingewiesen, dass ein wesentlicher Teil des Onboardings darin besteht, relevante Informationen an die neuen Mitarbeiter*innen zu vermitteln.

Aber das allein genügt nicht.

Das Unsicherheitsgefühl stammt nämlich nicht nur aus einem Mangel an Informationen.

Zu einem erheblichen Teil resultiert das Unsicherheitsgefühl daraus, dass neue Mitarbeiter*innen die Unternehmenskultur zu wenig kennen.

Hier möchte ich gerne auf die Forschungen von Edgar Schein verweisen. Dieser US-amerikanische Sozialwissenschaftler hat sich sehr eingehend mit der Frage der Unternehmenskultur beschäftigt.

Komponenten der Unternehmenskultur

Nach Ed Schein gibt es 3 Ebenen an der sich die Unternehmenskultur zeigt:

Die 1. Ebene sind sichtbare, äußerliche Zeichen, die auf die Unternehmenskultur hindeuten: das Logo, das verschriftliche Unternehmensleitbild, der Dresscode, die Umgangsformen, Kommunikationsverhalten, Rituale (z.B. offene Bürotüren) und vieles mehr. Diese Ebene vermittelt einen Ersteindruck der Organisation.

Auf der 2. Ebene liegen Werthaltungen, die die Organisation nach außen propagiert. Zum Beispiel: „Wir sind ein umweltbewusstes Unternehmen“. Es wird erwartet, dass sich die Mitarbeiter*innen an diese Werte halten. Das ist aber nicht immer der Fall.

Die 3. Ebene schließlich sind implizite – also unausgesprochenen und oftmals unbewusste – Grundannahmen und Überzeugungen. Diese Basis entsteht im Laufe der Zeit durch die zahlreichen Interaktionen aller Beteiligten einer Organisation.

Sie sind tief im Denken der Organisationsmitglieder verwurzelt. Sie machen den Sinn der Organisation aus. Geprägt wird die Tiefenschicht der Organisation häufig durch den Gründer oder die Gründerin.

Die Unternehmenskultur regelt ganz besonders, wie Probleme oder Aufgabenstellungen wahrgenommen werden, wie darüber gedacht wird, welche Schlussfolgerungen man zieht und wie man Ereignisse emotional einordnet.

Beispielsweise wird ein Unternehmen, das sich der Kundenzufriedenheit verpflichtet sieht, einen unzufriedenen Kunden in einer ganz bestimmten Art und Weise wahrnehmen und alles daransetzen, Lösungen zu finden. Auch emotional werden die Mitarbeiter*innen auf den Umstand der Unzufriedenheit des Kunden reagieren.

Unternehmenskultur als Bezugssystem

Wir können also festhalten, dass die Unternehmenskultur wie ein Bezugssystem funktioniert. An diesem Bezugssystem orientieren sich die Mitarbeiter*innen.

Das Bezugssystem regelt die Bewertung des Verhaltens und der Einstellung. Was findet Anklang und wird unterstützt – und welches Verhalten bzw. welche Einstellung wird sanktioniert.

Du merkst bestimmt, dass der Kern der Unternehmenskultur weniger in den Äußerlichkeiten aufzufinden ist.

Der Kern der Unternehmenskultur liegt in der Tiefenschicht der Organisation.

Und da diese Prozesse zum größten Teil unbewusst sind, kann dieser Aspekt der Unternehmenskultur kaum durch Broschüren, Infoblättern oder Handlungsanweisungen vermittelt werden.

Jedoch ist es gerade für den geglückten Onboardingprozess von erheblicher Bedeutung, dass der/die neue Mitarbeiter*in diese Tiefenschicht vermittelt bekommt.

Erst wenn neue Mitarbeiter*innen ein Gefühl für den innersten Kern des Unternehmens bekommen, legt sich die Unsicherheit und der/die neue Mitarbeiter*in fühlt sich angekommen.

Integrationsfahrplan

Wie gelingt nun diese Integration?

Dieser Prozess läuft in erster Linie über das Fühlen.

Du wirst jetzt vielleicht denken: „Fühlen? Was soll denn dieser Begriff im Zusammenhang mit dem Business? Geht es denn da nicht um Zahlen, Daten und Fakten?“ Das ist natürlich richtig. Insofern richtig, als Zahlen, Daten und Fakten eine wichtige Komponente in Unternehmen darstellen.

Anderseits agieren in einem Unternehmen Menschen, die zueinander Beziehungen aufbauen. Diese sozialen Beziehungen sind emotionaler Natur. Wie Menschen zueinanderstehen, erfassen sie zu einem erheblichen Teil fühlend.

Die Mitarbeiter*innen lernen sich in der gemeinsamen Arbeit kennen. Sie entwickeln ein Feeling füreinander. Sie begegnen sich „persönlich“ und geben einander beständig Feedback über ihr Verhalten.

Und genau das ist die Komponente, die wesentlich die Kultur des Unternehmens ausmacht.

Die Integration läuft also in erster Linie im Umgang mit den anderen. Vieles läuft über informelle Kommunikation. Mitarbeiter*innen begegnen sich an unterschiedlichen Orten. Sie tauschen sich aus – nicht nur über die Arbeit. Es entsteht ein Wir-Gefühl. Und ganz allmählich wird der/die neue Mitarbeiter*in in die Gruppe integriert.

Digitale Integration in die Unternehmenskultur

Wie können wir diesen Prozess digital abbilden?

Die Herausforderung beim „digitalen Onboarding“ besteht ja darin, dass Begegnungsräume geschaffen werden müssen, die eine persönliche Begegnung ermöglichen.

Wenn Du für das Onboarding zuständig bist, dann musst Du Dich zunächst einmal davon frei machen zu glauben, dass digital keine wirkliche Begegnung von Menschen möglich ist.

Das ist nämlich keinesfalls so!

Denk einmal an ein kürzlich digital abgehaltenes Meeting – noch besser an ein 4-Augengespräch. Hattest Du nicht auch das Gefühl, dass der Gesprächspartner oder die Gesprächspartnerin Dir nach einiger Zeit persönlich näherkommt? Dass da eine Verbindung entsteht?

Auch wenn Ihr Euch nicht im selben Raum befindet, entsteht durch die Stimme und durch das Videobild ein Gefühl von Nähe.

Dieses kannst Du noch verstärken, indem Du Dich bemühst, dem anderen in die Augen zu schauen und sich Zeit nehmen für den Beziehungsaufbau. Betreibe Small Talk!

Das gilt im besonderen Maße für Dir anvertraute neue Mitarbeiter*innen.

4-Augengespräche

Führe regelmäßig 4-Augengespräche. Lass Dir ausreichend Zeit dafür. Trau Dich, auch persönliche Dinge anzusprechen. Gib dabei auch etwas von Dir selbst preis.

Durch persönliche Themen schaffst Du Nähe und Verbundenheit. Sprich bei neuen Mitarbeiter*innen in solchen Situationen ruhig auch die emotionale Befindlichkeit an.

Wir sagten ja schon, dass in der Anfangssituation in einem Unternehmen eine ganze Menge an unterschiedlichen Emotionen da sind. Frag ruhig: „Wie haben Sie denn die ersten Tage/Wochen bei uns erlebt?“ „Ich kann verstehen, dass Sie sich vielleicht noch unsicher fühlen(?) Wobei kann ich Sie unterstützen?“ Diese oder ähnliche Formulierungen wirken wie Eisbrecher. Fall aber nicht mit der Tür ins Haus. Schlag dieses Thema erst nach einer entsprechenden Anlaufphase an.

Das 4-Augengespräch könntest Du auch nutzen, um etwas über Deine eigene Geschichte im Unternehmen zu erzählen. Wie war es, als Du angefangen hast? Was war für Dich fremd und musstest Du erst lernen? Solche „Insidertipps“ sind wertvoll. Hüte Dich jedoch davor, Abteilungen oder gar Personen negativ darzustellen.

Du kannst auch über die Unternehmensgeschichte berichten. Dabei geht es mehr um Anekdotisches. Die Gründungsgeschichte oder wichtige Ereignisse im Leben der Organisation sind es wert, den/der Neuen mitzuteilen.

Integration in bestehende Teams

Eine besondere Bedeutung kommt der Integration der neuen Mitarbeiter*innen in bestehende Arbeitsteams zu.

Hier empfehle ich Dir, dass Du die geltenden Teamregeln dem/der Neuen vermittelst. Jedes Team hat explizite und implizite Regeln, nach denen die Arbeit gestaltet wird. Die impliziten Regeln lassen sich meist erst im Laufe der Zeit entschlüsseln. Die expliziten Regeln sind jedoch gut vermittelbar. Solche Regeln betreffen häufig: Umgang mit Zuspätkommer*innen, Gesprächsdisziplin, Pausenregelung, Zuweisung von Rollen (z.B. Protokollführung, Sitzungsleitung), Umgang mit Konflikten, Einhalten von Vereinbarungen… Die Benennung dieser Regeln hilft enorm bei der Orientierung und Integration.

Digitaler Sozialraum

Ein ganz wichtiger Ort der Kulturvermittlung ist der „Sozialraum“ oder die „Kantine“. Hier werden auf ungezwungene Art und Weise Beziehungen vertieft, Kontakte geknüpft, Probleme am „kleinen Dienstweg“ geregelt usw. Der Umgangston ist informell und vermittelt gerade deshalb viel vom gemeinsamen Spirit.

Genau diese Begegnungsform fehlt jedoch, wenn man sich nur noch via Zoom, MS-Teams & Co trifft. Wenn Dir jedoch an guten Arbeitsbeziehungen gelegen ist, dann solltest Du diese informellen Runden keinesfalls sang- und klanglos abschaffen!

Versuche es doch mit einem „virtuellen Kaffeekränzchen“. Triff Dich mit dem Team zu einem zwanglosen Austausch. Zunächst 1x die Woche für eine Viertelstunde. Kündige das Treffen als „Kaffeerunde“ an und erlaube Dir und Deinen Kolleg*innen über alles Mögliche ungezwungen zu plaudern. Besonders für neue Teammitglieder sind diese zwanglosen Treffen die beste Gelegenheit, im Team heimisch zu werden.

Zum Abschluss fassen wir nochmal zusammen:

 

  • Onboarding in der Online-Welt kann genauso klappen wie Offline.
  • Mach Dir Gedanken, wie der Onboarding-Prozess aktuell aussieht, und wo Du ihn verbessern könntest.
  • Wenn es um Informationen über Dein Unternehmen geht, dann bereite entsprechende Schriftstücke vor. Lege auch fest, in welcher Reihenfolge und in welcher Menge die Informationen dem/der neuen Mitarbeiter*in zur Verfügung gestellt werden sollen.
  • Lege besonderen Wert auf die Vermittlung der Unternehmenskultur. Die Unternehmenskultur lernt man in der gemeinsamen Zusammenarbeit kennen.
  • Ein ganz wichtiger Faktor damit sich neue Mitarbeiter*innen rasch integriert fühlen, sind informelle Gespräche – sowohl mit den Teammitgliedern als auch mit Dir. Sei daher für neue Mitarbeiter*innen stets ein guter Ansprechpartner. Werde im besten Sinne „persönlich“.

Homeoffice – wachse über Dich hinaus

Homeoffice – wachse über Dich hinaus

10 Tipps für effizientes Homeoffice

Das hat sich wohl keiner so gedacht. Eine riesige Anzahl von Menschen wird in das Homeoffice geschickt. Schuld daran ist das Corona-Virus.

Viele werden sich sagen: „Endlich! Davon habe ich schon viele Jahre geträumt“.

Für viele andere ist es jedoch eine völlig neue Situation, der man vielleicht mit gemischten Gefühlen begegnet.

Ob Du nun zur einen oder zur anderen Gruppe gehörst spielt eigentlich keine große Rolle. Es spielt deshalb keine große Rolle, weil die Herausforderungen für beide Gruppen ähnlich sind.

Ich möchte Dir 10 Tipps geben, wie die Arbeit im Homeoffice besser gelingt.

#1 – Erwartungen klären

Homeoffice ist nicht eine 1:1 Fortschreibung der Büroarbeit. Im Büro erwartet man zum Beispiel Deine Anwesenheit, die Pausenzeiten sind definiert, es gibt bestimmte normierte Abläufe etc. Kläre unbedingt mit Deiner Führung, unter welchen Rahmenbedingungen Homeoffice stattfinden soll. Wichtig ist auch zu klären, wie es mit den Berichtspflichten aussieht und wie der Nachweis über die Arbeitsleistung erbracht wird. Wichtige Faktoren sind hier: Transparenz und Vertrauen.

Übrigens ist es so, dass das Misstrauen von Führungskräften an das Homeoffice unangebracht sind. Studien zeigen[1]Webartikel mit link zur Studie, dass die Produktivität im Homeoffice signifikant erhöht ist. Es besteht eher die Gefahr, dass man sich zu viel zumutet!

Kläre aber auch die Erwartungen des privaten Umfelds an Dich. Homeoffice heißt nicht, dass Du nebenbei auch noch den Haushalt regeln kannst oder die Kinder betreust. Hier sind klare Absprachen und Vereinbarungen notwendig.

#2 – Unterschied Privat und Beruf

Halte so gut es geht Deine morgendlichen Routinen bei. Also verhalte Dich so, als würdest Du tatsächlich ins Büro gehen. Dazu gehört auch, dass Du dich entsprechend kleidest und Dich dann zu einer festgesetzten Zeit an Deinen Arbeitsplatz begibst. Homeoffice ist eben “Office”!

#3 – Schaffe Dir einen Arbeitsplatz

Ganz wichtig ist, dass Du Dir einen eigenen Platz für Deine berufliche Tätigkeit schaffst. Ideal ist ein eigenes Arbeitszimmer. Das werden aber nur die wenigsten besitzen. Eine eigene Ecke oder zumindest ein reservierter Teil des Tisches – vielleicht mit einer eigenen Unterlage ausgestattet – helfen Dir, vom Privatmodus in den Arbeitsmodus zu wechseln. Mache Dir auch ein Ritual, wie Du Dein Homeoffice “betrittst”. Zum Beispiel trinkst Du eine Tasse Kaffee, räumst Sie weg und begibst Dich danach in Dein Homeoffice.

#4 – Entwickle eine Zeitstruktur

Wenn Du im Homeoffice arbeitest hast Du die Chance, eine Zeitstruktur zu kreieren, die besser auf Deine persönlichen Bedürfnisse abgestimmt ist. Überlege einmal, wie Deine eigene Leistungskurve aussieht. Bist Du eher ein Morgenmensch? Dann spricht gar nichts dagegen, dass Du vielleicht bereits um 6 Uhr zu arbeiten beginnst. Vielleicht kannst Du Dir dann mittags ein kurzes Nickerchen gönnen oder ein Hobby pflegen etc. Analog gilt das, wenn Du eher abends besser arbeiten kannst.

Diese Zeitstruktur musst Du natürlich an Dein privates und berufliches Umfeld anpassen – bzw. mit den Kolleg*innen und Deiner Führung abstimmen.

#5 – Führe eine Aufgabensammelliste

Eine Aufgabensammelliste zu führen sollte eigentlich selbstverständlich sein. Leider verführt die privatere Umgebung im Homeoffice leicht dazu, darauf zu verzichten. Dadurch leidet aber die Übersicht, wichtige Aufgaben wirst Du leichter vergessen und Du hast keine Kontrolle über den Fortschritt Deiner Arbeit.

Mache Dir daher eine Liste an Vorhaben, die Du in der nächsten Zeit umsetzen möchtest. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, womit Du diese Liste führst: mit einem Heft, Excelliste, Aufgabenliste in Outlook, Post-ist etc. Finde einfach das System, das zu Dir am besten passt.

#6 – Mache Dir einen Tagesplan

Die Basis der täglichen Arbeit ist die Aufgabensammelliste. Suche Dir dann zu Tagesbeginn die Tätigkeiten heraus, die Du im Homeoffice umsetzen möchtest. Schätze dabei im Voraus die Länge der Tätigkeiten ein. Plane dann, wann Du diese Tätigkeiten in Angriff nehmen möchtest. Geistig fordernde Tätigkeiten lege Dir dabei in jene Zeiten, in denen Du am frischesten bist. Es empfiehlt sich auch, ähnliche Tätigkeiten zu blocken (z.B. Telefonate, Emails schreiben, Rechnungen erstellen…) und in einem abzuarbeiten.

#7 – Eat the frog

Unangenehme Tätigkeiten solltest Du nicht auf die lange Bank schieben, sondern am besten sofort erledigen.

#8 – Minimiere Unterbrechungen

Die Arbeitspsychologie zeigt: wirst Du in einer Tätigkeit ständig unterbrochen, dann sinkt die Leistungsfähigkeit rapide. Schalte daher möglichst alle Störquellen und Ablenker aus. Einfach zu eliminieren sind Ablenkungen wie: Emailreminder, Popups, Telefon, ein unaufgeräumter Arbeitsplatz etc.

Unterbrechungen, die durch innere Impulse getrieben werden, sind schwieriger zu handhaben. Besonders bei Tätigkeiten die uns weniger Freude machen kann es leicht passieren, dass Dir plötzlich etwas anderes wichtiger erscheint („Oh, ich könnte doch jetzt rasch einmal die Wäsche in die Waschmaschine geben.“). Versuche, solchen „Versuchungen“ nicht nachzugeben. Oftmals genügt es, dass Du Dir dieses Vorhaben notierst und Du mit Dir eine Vereinbarung triffst, wann diese Tätigkeit erledigt wird. Z.B. „Ich mache jetzt noch diesen Text fertig, dann kümmere ich mich 15 Minuten um die Hausarbeit“.

Ein ganz wichtiges Thema sind Kinder im Homeoffice. Es ist schlicht nicht möglich, produktiv zu arbeiten und gleichzeitig die Kinder zu versorgen. Triff daher mit Deinen Kindern klare Abmachungen unter welchen Umständen Du gestört werden darfst. Dazu ist es erforderlich, dass Deine Kinder genau wissen, wann Du arbeitest und wann Du ansprechbar bist. Z.B. kannst Du vereinbaren: „Wenn ich an diesem Tisch sitze, dann arbeite ich und Du darfst mich nicht stören.“ Vereinbare aber mit Deinen Kindern, zu welcher Uhrzeit Du wieder für sie da bist. Bei ganz kleinen Kindern wird das naturgemäß nicht so funktionieren. Entweder kann Dich jemand unterstützen oder Du musst realistisch taxieren, wann überhaupt Zeit für Homeoffice verfügbar ist.

#9 – Halte Kontakt

Der Mensch ist ein soziales Wesen. Isolation tut uns auf Dauer nicht gut. Sorge daher auch dafür, dass Du Dich mit Deinen Kolleg*innen virtuell triffst und der soziale Kontakt aufrecht bleibt. Die Corona-Pandemie verlangt von uns die Reduktion der Sozialkontakte. Nutze jedoch die technischen Möglichkeiten um einer Vereinsamung im Homeoffice vorzubeugen.

#10 – Verlange nicht zu viel von Dir

Du machst Dir das Leben schwer, wenn Du von Dir Perfektion erwartest. Besonders wenn das Thema Homeoffice für Dich noch neu ist, wird es eine ganze Zeit brauchen, bis sich alles eingespielt hat. Gib Dir die Zeit, um in diese neue Arbeitsform hineinzuwachsen. Damit beugst Du einer Überforderung vor.

Schaue auch mehrmals am Tag auf das, was Dir schon gut gelingt.
Gehe mit Dir und anderen behutsam um, denn alle müssen sich an die neue Situation gewöhnen und damit klarkommen.
Ich wünsche Dir dabei viel Erfolg!

Hier als Podcast-Episode nachhören

Homeoffice - Interview mit Claudia Kauscheder

by Gregor Heise | Durchstarten mit Führung

Anmerkungen und Nachweise

Anmerkungen und Nachweise
1Webartikel mit link zur Studie

WOOP dich ins Ziel!

WOOP dich ins Ziel!

Mit diesen 4 Schritten erreichst Du Deine Ziele

Ich höre Dich schon murren…

„Schon wieder einer, der mit Zielen daherkommt…“

Tatsächlich – Ziele formulieren zu sollen scheint eine der wesentlichen Aufgaben von Managern zu sein – und gleichzeitig erscheint es als lästige Pflicht.

Warum Ziele nicht gern formuliert werden

Seit vielen Jahren arbeite ich mit meinen Kundinnen und Kunden daran, die Selbstführung zu verbessern. Selbstführung – davon bin ich überzeugt – ist der beste Weg um als Führunsgkraft erfolgreich zu sein.

Zu guter Selbstführung gehören nun mal Ziele.

„Wer nicht weiß, wohin man segeln möchte, für den ist kein Wind ein günstiger“ – sagt ein altes Sprichwort. Und das ist auch wahr.

Anderseits: wenn Ziele so wichtig sind, warum werden sie so ungern formuliert?

Die Antwort ist ganz einfach: vielfach werden Ziele so formuliert, dass sie zwar schön klingen, aber nur selten erreicht werden. Damit Ziele erreicht werden ist es notwendig, auch dafür etwas zu tun!

Ein Ziel zu haben reicht nicht

Es gab einmal in den 80er Jahren einen Boom auf dem Psychomarkt: das NLP. Das „Neurolinguistische Programmieren“ wurde als eine Methode angepriesen, mit der man alles erreichen kann, was man sich wünscht. Besonderen Wert wurde und wird im NLP auf die Formulierung von Zielen gelegt.

Konkret sollen Ziele so sein:

  • klar
  • in eigener Kontrolle
  • motivierend
  • verträglich mit der Umwelt
  • realistisch

Und ganz wichtig: man soll sich die erwünschte Realität vorstellen. Also sich ein „Zielbild“ entwickeln, das man sich möglichst lebendig vorstellt.

Die Verknüpfung von Vorstellung und positiven Emotionen soll das Ziel so begehrenswert machen, dass die notwendigen Schritte zur Zielerreichung quasi automatisch unternommen werden.

Die Sache hat nur einen Haken: sie funktioniert nicht!

Oder besser: sie funktioniert nur für wenige…

Experiment

Machen wir doch gemeinsam ein Gedankenexperiment. Für viele Menschen ist der Gedanke, fit und sportlich zu sein sehr attraktiv. Nimm einmal an, genau das wäre Dein Wunsch. Du könntest Dir also ein attraktives Zielbild entwickeln. Vor Deinem inneren Auge siehst Du, wie Du rank und schlank bist. Dein Wunschgewicht hast Du erreicht. Du fühlst Dich gut und leistungsfähig. Ein kleiner Sprint auf dem täglichen Spaziergang bringt sich nicht mehr aus der Puste. Von Dir geht eine positive Energie aus und Du wirkst auch auf andere attraktiv.

Schließe die Augen.

Stelle es Dir vor und genieße dieses schöne Gefühl…

Wäre das nicht herrlich?

Nun – wenn die beschriebene Situation mit Deinem aktuellen Wunsch korreliert, dann wirst Du gewiss in Dir ein Verlangen spüren, genau dorthin zu kommen.

Das nennt man gemeinhin: Motivation.

Ein attraktives Zielbild ist aufgebaut.

Daraus entsteht eine Spannung zwischen Ist-Situation und Wunsch. Das Verlangen steigt, auch dorthin zu kommen.

Achtung Serotonin-Falle

Bis allerdings das verlockende Ziel auch Realität wird liegt noch eine ganze Menge an Arbeit vor Dir. Täglicher Sport, Verzicht auf alkoholische Getränke, weniger Fleisch – mehr Gemüse, keine Schokolade, deutlich weniger Essen, Lauftraining etc. um nur ein paar Dinge zu nennen.

Mit einem Wort, um dorthin zu gelangen, wo man hinkommen möchte sind eine ganze Menge an Hindernissen zu bewältigen.

Denn es sind Hindernisse!

Die meisten Menschen lieben Schokolade. Sie möchten gerne gut und viel essen. Täglicher Sport und Bewegung – das hört sich nach Anstrengung an. Weniger essen – das bedeutet Hunger.

Und einmal ehrlich: warum soll man sich das antun?

Da hat unser Gehirn eine viel einfachere Lösung parat: die Vorstellungskraft. Man kann nämlich so in seinen Zielbildern schwelgen, dass man das Gefühl hat, schon dort zu sein, wo man hinmöchte.
Für unser Gehirn macht das keinen großen Unterschied.

Die imaginative Vorstellung davon, etwas erreicht zu haben bewirkt einen Serotonin-Ausstoß. Man erlebt einen Glücksmoment, ist zufrieden und glücklich.

Man sitzt in der Serotonin-Falle. Dazu gibt es einen gut Blogbeitrag von Falco Wisskirchen “Positives Denken und die Serotonin Falle“.

Jetzt aber los!

Aber wie schaffst Du es, Dein Ziel auch zu erreichen?

Positives Denken oder Zielbilder scheinen nur wenig zu nützen. Sie taugen zur Entwicklung einer Zielspannung. Aber wie geht es dann weiter?

Gabriele Oettingen hat die WOOP-Methode beschrieben. Die Wirksamkeit ist auch wissenschaftlich belegt[1]Hier geht es zu ihrer Website mit einigen Videos zur Demonstration der Technik..

Wie funktioniert sie?

W wie Wunsch

Der erste Schritt besteht in der Formulierung eines Wunsches. Dieses Ziel kann zunächst noch vage sein. Es sollte aber ein Wunsch sein, den Du attraktiv findest. Notiere den Wunsch in Ich-Form als einen Satz.

Zum Beispiel wenn Du Dich sehr gestresst fühlst, könnte Dein Wunsch sein: „Ich möchte fokussiert bleiben und eine Sache nach der anderen machen!“

O wie Outcome

Nun gehe einen Schritt weiter.

Was ist das Ergebnis, wenn der Wunsch realisiert würde. Was würde sich ändern? Wie würdest Du Dich fühlen? Auch das sollte wieder ein Satz sein.

Um im Beispiel zu bleiben: das beste Ergebnis könnte sein, ruhig zu bleiben. Ein Satz wäre dann: „Ich fühle mich innerlich ruhig.“ Tauche ganz in das Gefühl ein.

O wie Obstacles

Nun überlege Dir: was hält Dich in Deinem inneren ab, den Wunsch zu erreichen.

Hindernisse in unserem Beispiel könnten sein: „Ich hätte das Gefühl, etwas Wichtiges zu verpassen, wenn ich nicht alles im Blick behalte.“

P wie Plan

Nun geht es darum, die Hindernisse zu beseitigen.

Hindernisse beseitigt man am besten durch konkretes Verhalten. Du musst Dir also überlegen, was Du tun wirst, wenn das Hindernis auftaucht.

Formuliere hier WENN…. DANN…. Aussagen.

In unserem Beispiel könnte das so lauten:

„Wenn ich das Gefühl habe, etwas Wichtiges zu verpassen atme ich 5x durch und sage mir: ‚ein Schritt nach dem anderen‘“

Wenden wir die WOOP-Methode auf unser Anfangsbeispiel an. Das sieht dann so aus:

Wunsch – Ich möchte sportliche Fitness und mein Wunschgewicht durch gezieltes Lauftraining erreichen. Gelingt es mir, das Sportprogramm gleich als erstes – noch vor dem Frühstück – durchzuziehen, fühle ich mich sehr gut.

Outcome – Ich fühle mich leistungsfähiger und attraktiver

Obstacles – Es kommt scheinbar Wichtigeres dazwischen und ich streiche mein Training. Z.B. kann der Wunsch nach einem Café so stark werden, dass ich nicht laufen gehe.

Plan – “Wenn ich aufstehe, liegen meine Laufsachen schon bereit.” Oder: “Wenn ich merke, dass Unlustgefühle auftauchen begrüße ich den inneren Nörgler freundlich und lade ihn ein, mir seine Bedenken nach dem Training zu erzählen.” Oder: “Wenn ich das Verlangen nach einer Tasse Café habe, trinke ich einen Schluck Wasser ohne mich hinzusetzen.”

Fertig ist der WOOP!

Next Steps

Die WOOP-Methode hat sich als sehr effektiv herausgestellt, um Ziele zu erreichen. Auch in Teams kann die Methode eingesetzt werden.

Ich lade Dich ein, es einmal zu probieren und hier Deine Erfahrungen zu posten. Hier lade Dir die Anleitung für den WOOP herunter. Vielleicht möchtest Du Dich im Gegenzug für den Newsletter anmelden?

Gerne kannst Du auch mit mir Kontakt aufnehmen und ich unterstütze Dich bei Deinem ganz persönlichen WOOP oder dem WOOP für Dein Team.

Hier als Podcast-Episode nachhören

4 Schritte und Du hast Erfolg

by Gregor Heise | Durchstarten mit Führung

Anmerkungen und Nachweise

Anmerkungen und Nachweise
1Hier geht es zu ihrer Website mit einigen Videos zur Demonstration der Technik.

Das beste Selbstmanagementsystem – und wie Du es nutzt

Das beste Selbstmanagementsystem – und wie Du es nutzt

Als Peter beschloss, sein Selbstmanagement zu ändern

Als ich an einem schönen Vormittag das Café betrat, wartete mein Freund Peter schon bei seinem großen Espresso. In einem kurzen Telefonat hatte ich erfahren, dass Peter Problemen mit seinem Selbstmanagement hatte und von mir ein paar Ratschläge hören wollte.

Ich hatte ihn schon längere Zeit nicht gesehen und freute mich auf das Gespräch. Ich begrüßte ihn, nahm Platz und bestellte mir ebenfalls einen Espresso.

“Wie geht es Dir?” fragte ich Peter.

“Es ging schon einmal besser. Weißt Du, langsam wächst mir meine Arbeit über den Kopf. Ich glaube, ich bin kurz vor einem Burn-Out!” sagte Peter mit einem sehr angestrengten Gesichtsausdruck. “Du bist doch Coach. Kannst Du mir nicht sagen, wie ich mein Leben wieder besser in den Griff bekomme, weniger Stress habe und einfach glücklicher werde?”

Ich antwortete: “Na ja, eine Coachingsitzung soll das jetzt nicht werden. Aber erzähl doch mal, was los ist. Vielleicht finden wir einen Weg, Dein Selbstmanagement zu verbessern…”

“Also schön” erwiderte er. “Die Sache ist die: als ich den Verkaufsleiterjob angenommen habe, habe ich mich über die neue Führungsaufgabe sehr gefreut. Mehr Verantwortung, etwas gestalten können, Menschen führen – das war eigentlich immer mein Traum. Und in der ersten Zeit ist auch alles gut gelaufen. Zwar habe ich schon damals viel gearbeitet – sicher mehr als 40 Stunden. Aber die Wochenenden waren für die Familie da und am Sonntagabend habe ich mich schon auf die neue Woche gefreut. Ich hatte auch das Gefühl, alles gut schaffen zu können. Mein Selbstmanagement war perfekt!”

Peter nippte nachdenklich an seinem Espresso…

“Was ist dann passiert?” fragte ich ihn.

Peter’s Problem

“Seit 2 Jahren kommt es mir so vor, als rotiere ich am Stand! Die Arbeitswochen verlaufen chaotisch. Mit dem Team gibt es zunehmend Konflikte, weil wir die Ziele nicht erreichen.
Auch sind wir chronisch unterbesetzt. Aber von der Zentrale gibt es keinerlei Unterstützung. In meinem Email-Postfach stapeln sich die Mails,
ich hetze von Meeting zu Meeting, versuche zwischendurch meine wichtigsten Aufgaben zu erledigen – komme aber dann doch nicht dazu. Außer am Wochenende – da habe ich meine Ruhe und kann endlich mal halbwegs das abarbeiten, was die Woche über liegengeblieben ist. Meine Familie sehe ich kaum noch. In der Nacht wache ich häufig auf, weil ich Angst habe, etwas zu vergessen oder zu übersehen…” schilderte er seine ziemlich trostlose Lage.

“Peter, Du warst doch immer ein Meister der Planung und der geordneten Vorgangsweise.” warf ich ein. “Was hat sich denn da geändert, dass Du Dein Selbstmanagement komplett über Bord geworfen hast?”

Peter lachte gequält: “Planen? Ordnen? Listen schreiben? Vergiss doch diese Selbstmanagement- und Zeitmanagementmärchen! Das funktioniert einfach nicht. Dauernd ändert sich etwas, schon morgens kommen Mitarbeiter und Führungskräfte auf mich zu und nehmen mich in Beschlag. Dann noch die Kunden – dauernd wollen sie Änderungen. Ich bin schon froh, wenn ich auf diese ständigen Anforderungen halbwegs reagieren kann und das Nötigste unterbringe.”

“Du sagst also, dass Du mehr oder weniger ohne konkrete Ziele oder einen Plan zu haben in den Tag startest?” fragte ich ihn.

“Mehr oder weniger ja. Wenn ich im Auto zur Arbeit fahre, dann mache ich mir im Kopf eine Checkliste mit den wichtigsten Aufgaben. Und meine Termine habe ich im Outlook. Aber mehr finde ich nicht sinnvoll. Du weißt ja – das agile Umfeld!” Peter lächelte süffisant.

“Und was erwartest Du jetzt von mir?” erwiderte ich.

Peter möchte eine Selbstmanagement – Methode

“Gibt es nicht eine Selbstmanagement-Methode, mit der ich besser mit dieser Situation zurechtkommen kann? Wie ich wieder mehr die Dinge in den Griff bekommen kann? Wie kann ich das Gefühl bekommen, dass ICH bestimme wo es langgeht?” Peter sah mich hilfesuchend an.

“Nun” sagte ich vorsichtig “eine Garantie gibt es nicht. Aber einen sinnvollen Weg kann ich Dir schon aufzeigen. Allerdings wird er Dir nicht gefallen!”

“Wieso?”

“Du müsstest wirklich radikal Deine Gewohnheiten umstellen und ein festes System implementieren mit dem Du arbeitest. Ich kann Dir das System einmal vorstellen – aber die Umsetzung wird nicht einfach werden.”

“Warum denn das?”

“Weil sich der Erfolg nicht sofort einstellen wird und Du auch Deine eigene Haltung reflektieren musst. Aber vielleicht beginnen wir einfach mal mit dem System. Du bekommst einen großen Überblick. Die Details können wir ein anderes Mal besprechen.” erklärte ich.

Peter nickte.

Ich legte los…

Selbstmanagement mit System

“Aus meiner Sicht geht es gar nicht um Zeitmanagement. Die Zeit kannst Du nicht managen. Was unter Deiner Kontrolle ist, das bist Du selbst.
Auch wenn Du momentan viel Druck und äußere und innere Zwänge verspürst, bist Du doch im Grunde ein freier Mensch. Jeden Morgen beginnt ein neuer Tag und Du könntest etwas ganz anderes unternehmen oder ausprobieren.
Kennst Du das Buch “Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg”? Das ist die Geschichte eines hochbetagten Mannes, der vor seiner Geburtstagsfeier davonläuft und ganz neue Erfahrungen macht, Möglichkeiten ausprobiert usw. Also merke Dir: Du bist kein armes Opfer, sondern hast die Fähigkeit zu gestalten!” meinte ich.

“Das was Du beschreibt” erwiderte Peter “kenne ich von früher – aber heute habe ich den Kontakt zu mir selbst verloren.”

Ziele finden

“Genau! Es geht im Grunde gar nicht darum, dass Du das noch bessere Aufgabenbewältigungssystem etablierst. Es geht darum, dass Du wieder in Kontakt mit Dir, Deinen Wünschen und Bedürfnissen kommst. Daher steht am Anfang für besseres Selbstmanagement die Aufgabe, Ziele zu finden.” sagte ich.

“Bitte verschone mich mit Zielen! Wenn ich das schon höre! Wir erhalten monatlich unsere Zielvorgaben, machen Teamsitzungen in denen wir Ziele besprechen, definieren in Klausuren strategische Ziele… Glaubst Du, das hätte mich nur einen Schritt zu mir selbst gebracht?” entfuhr es Peter.

“Natürlich nicht!” entgegnete ich ruhig. “Was ist denn mit Deinen eigenen Zielen? Weißt Du, wofür sich die ganze Mühe lohnt? Kennst Du Deine Bedürfnisse? Was strebst Du aus Dir selbst heraus an? Weißt Du, letztlich geht es doch gar nicht darum, dass Du irgendwelche Aufgaben abarbeitest. Sondern es geht immer darum, dass Du ein Gefühl von Sinn entwickelst. Victor Frankl – der große Psychologe – hat einmal formuliert: ‘Wer ein Warum zum Leben hat, erträgt fast jedes Wie.’
ich will Dich ausdrücklich ermuntern, Dein eigenes Warum neu zu entdecken! [1]lese hier nach zum Thema “Vision

“Und wie geht das?” fragte Peter jetzt mit gesteigertem Interesse.

“Da gibt es viele Methoden. Im Prinzip geht es darum, zu sich zu kommen, still zu werden, auf sich zu achten und in sich hineinzuhören. Wichtig ist auch, dass Du Dich anregen lässt. Gespräche, Kunst, Erinnerungen etc. sind alles Möglichkeiten, mehr zum ICH zu kommen. Es ist aber ein Prozess. Das heißt, dass Du das nicht erzwingen kannst, sondern Dir einfach tagsüber Momente der Ruhe und Stille gönnst [2]höre auch diesen Podcast zum Thema “Mission.
Wenn Dir das immer besser gelingt, hast Du einen Kompass, der Dir hilft, Ziele die von außen kommen besser zu bewerten und mit Deinem Selbst abzugleichen.”

Meine konkreten Tipps

  • Komme zur Ruhe und lasse Stille zu
  • Frage Dich, was Deine berufliche Mission ist. Wofür wurdest Du dort engagiert? Was ist Dein Beitrag zur Gesamtorganisation? etc.
  • Sprich mit einem vertrauten Menschen, der Dir zuhört
  • Gehe in Gedanken bis zu Deinem Lebensende. Was möchtest Du bis dahin erreicht haben?
  • Beschäftige Dich mit Kunst: Malerei, Musik, Theater, Literatur
  • Halte mehrmals am Tag inne und sei im “Hier-und-Jetzt
  • Formuliere Deine Bedürfnisse
  • Schreibe Tagebuch

“Ok.” sagte Peter. “Wie geht es dann weiter?”

“Die nächsten Schritte kennst Du bestimmt… Im Grunde musst Du:

  • Das, was Dich beschäftigt erfassen
  • Prioritäten setzen
  • Planen und umsetzen
  • Kontrollieren

Dieses System ist sinnvoll – muss aber an die heutigen Bedingungen angepasst werden. Ich finde, für heute war es einmal genug. Treffen wir uns doch in einer Woche wieder und gehen wir einen Schritt weiter. Aber beginne doch inzwischen einmal damit, Deinen persönlichen Zielen näher zu kommen.”

Eine Woche später

Als ich nach einer Woche das Café betrat, war Peter schon da. Er machte auf mich einen entspannten Eindruck.

Ich hatte mich kaum hingesetzt, als er auch schon voller Stolz ein kleines Büchlein hervorkramte. Er schlug es auf und sagte: “Schau einmal her! Ich habe deinen Rat befolgt und bin in mich gegangen. Ich habe mich gefragt, was ich für ein Leben führen möchte. Was mir wirklich wichtig ist und worauf ich mich fokussieren möchte. Diese Gedanken habe ich mit einem guten Freund besprochen. Das war schon sehr aufschlussreich. Meine Mission habe ich schon versucht in Worte zu fassen – es ist noch nicht perfekt – aber ein Anfang. Ich merke schon jetzt, wie ich ruhiger und gelassener werde.
Allerdings… ” und hier begann er etwas zu zögern “…mein Zeitproblem ist dadurch nicht gelöst. Ich gehe noch immer in Arbeit unter – allerdings macht es mich nicht mehr so fertig. Aber sag mal, hast Du einen Tipp, wie ich auch das ein bisschen besser in den Griff bekommen kann?”

“Zunächst einmal möchte ich Dir ein großes Kompliment machen! Du hast wirklich einen großen Schritt getan und hast Dich mit Deinen Wünschen und Bedürfnissen beschäftigt. Je klarer Du vor Augen hast worum es Dir geht, was für Dich der Sinn ist, desto besser wird es Dir gelingen, in unserer bewegten Zeit (der VUCA-Welt) mehr von dem umzusetzen, was DU wirklich möchtest. Und um das tun zu können, musst Du eben unterscheiden lernen zwischen dem, was Dich wirklich voranbringt und dem, was Dich nur aufhält. Also mein Tipp: bleibe dabei und reflektiere über Dich!”

“Das möchte ich unbedingt” sagte Peter “Aber wie komme ich nun mit meinen täglichen Aufgaben zurecht? Und wie schaffe ich es, dass ich am Ende des Tages auch die meisten Vorhaben umgesetzt habe?”

Aufgaben sammeln

“Im Grunde ist es ganz einfach!” erklärte ich. “Du musst alles erfassen, was Dich beschäftigt,. Also mache es Dir zur Gewohnheit, alle Vorhaben, Aufgaben, Ideen usw. gleich zu notieren.

“Oh je – Du meinst eine To-Do-Liste? Und das soll mein Selbstmanagement verbessern?” fragte Peter etwas gequält…

“Nein! Keine klassische To-Do-Liste. Ich meine eine Sammelliste für alles das, was Dir im Kopf herumgeistert. Die To-Do-Liste kommt erst später ins Spiel – nämlich dann, wenn es darum geht, was tatsächlich umgesetzt werden soll. Einiges von dem was auf der Sammelliste steht wirst Du vielleicht niemals umsetzen. Aber das Aufschreiben ist fundamental wichtig.” sagte ich.

“Ok. Den Unterschied habe ich verstanden. Aber was ich noch immer nicht verstehe: warum besteht ihr Coaches immer darauf, dass alles aufgeschrieben gehört? Ich meine: das was wichtig ist merke ich mir ohnedies.”

“Na ja. Erstens ist das mit dem Merken so eine Sache. Meine Erfahrungen aus vielen Seminaren und Coachings ist, dass eben doch vieles vergessen wird. Also hilft Dir eine solche Liste eben dabei, nichts Wichtiges unter den Tisch fallen zu lassen. Und gerade wenn Du im Stress bist kann sich Dein Gehirn nicht auch noch damit beschäftigen, Wichtiges zu behalten.
Und dann gibt es noch das Problem, dass gerade in den Momenten, in denen Entspannung angesagt ist – also etwa beim Einschlafen – plötzlich Unerledigtes auf den Schirm kommt. Gerade weil man sich entspannt kommen die Gedanken zurück. Und schon ist es wieder vorbei mit der Entspannung…”

“Ja das kenne ich gut! Gerade wenn ich einschlafen will fallen mir tausende wichtige Sachen ein und ich werde unruhig!”

“Siehst Du – also lege Dir von nun an einen Zettel neben Dein Bett und notiere Dir diese Dinge sofort!
Ein weiterer Grund für das Aufschreiben ist der, dass das Gehirnsystem das für das Behalten von Absichten zuständig ist, die Systeme im Gehirn hemmt, die für Ausführung zuständig sind. Einfach gesagt: wer sich Vorhaben in übertriebener Weise merken will, der riskiert, dass er sich seiner Handlungsinitiative beraubt!” erklärte ich Peter.

“Ah ja” pflichtete Peter bei “das kenne ich gut! Das sind dann so Tage, wo man einen ganzen Berg von Aufgaben vor sich hat. Und statt dass ich dann gleich loslege, fühle ich mich wie gelähmt und brauche X Anläufe um erst mal den Anfang zu finden.”

“Exakt! Das ist auch wissenschaftlich erforscht. Besonders Julius Kuhl hat hier viele Untersuchungen vorgelegt und auch Testverfahren entwickelt um diesen Blockaden auf die Spur zu kommen.”

Meine konkreten Tipps

  • Notiere Dir Ideen, Vorhaben und Aufgaben sofort wenn sie auftauchen in einer Sammelliste.
  • Für Deine Notizen nutzt Du am Besten ein handschriftliches System.
  • Versuche, Deine Ideen, Vorhaben und Aufgaben so konkret wie möglich zu notieren.
  • Mache regelmäßig (1x im Monat) eine Überprüfung, welche Deiner Ideen noch relevant sind oder gestrichen werden können.
  • Mache es Dir zur Angewohnheit regelmäßig nach Aufgaben zu fahnden, die Du schon länger mit Dir herum trägst, die aber nur selten “aufpoppen”. Das sind meistens eher unangenehme Dinge, die Dich aber in Unruhe versetzen können.

Prioritäten setzen

“Wenn Du nun eine lange Liste von Aufgaben, Ideen und Projekten vor Dir hast, ist es an der Zeit, diese auch umzusetzen. Natürlich wirst Du nicht einfach von oben beginnen die Liste abzuarbeiten, sondern die Aufgaben bewerten. Das nennt man auch Prioritäten setzen. Eigentlich ist das der wichtigste Vorgang in unserem Selbstmanagement – System. Denn mit Prioritäten drückst Du aus, welchen Wert Du einer Aufgabe gibst. Um die Wertigkeit einer Aufgabe zu bestimmen gibt es zwei wesentliche Unterscheidungen:

  • Dringlichkeit und
  • Wichtigkeit

Dringlichkeit ist die zeitliche Komponente. Aufgaben unterscheiden sich darin, bis wann sie erledigt gehören.

Wichtigkeit ist die Wertigkeit einer Aufgabe. Aufgaben, mit denen Du mehr von Deiner Mission verwirklichen kannst oder die mehr von Deinen Werten widerspiegeln, sind einfach wichtiger als andere.”

Peter wurde nachdenklich: “Ist das das Eisenhower-Modell mit der Einteilung in A, B, C und D Aufgaben?”

“Ja” erwiderte ich.

“Mit dem habe ich mich immer schwer getan. Also nicht mit der Dringlichkeit. Aber die wichtigen Aufgaben zu erkennen und dann auch noch anzugehen, das erschien mir immer schwierig…”

“Da hast Du bestimmt recht. Dringliche Aufgaben zu erkennen ist sehr einfach. Wenn es einen fixen Termin für eine Aufgabe gibt oder wenn eine Krisensituation eintritt und sofort gehandelt werden muss, dann ist es gar keine Frage, dass gehandelt werden muss. Aber wenn Du nur dringliche Aufgaben erledigst, dann hast Du bald das Gefühl, ein Getriebener zu sein. Du verlierst dann das Gespür für Dich selbst.”

“Also sollte ich mich mehr auf die B-Aufgaben – also die mit einer hohen Wichtigkeit und einer geringen Dringlichkeit – konzentrieren?”

“Das würde ich Dir raten. Man sagt, dass man ca. 60% B-Aufgaben täglich realisieren sollte… Aber lass Dich nicht davon einschüchtern. schau einfach, dass Du Deine Aufgaben nach dem Eisenhower-Schema klassifizierst und dann täglich eine B-Aufgabe umsetzt. Du wirst merken, dass es Dir danach schon viel besser gelingt, Dich auf wirklich Wichtiges zu fokussieren und dass Deine Arbeitsfreude spürbar steigen wird.” sagte ich zu Peter.

Meine konkreten Tipps

  • Lerne zwischen Wichtigem und Dringlichem zu unterscheiden.
  • Führe täglich mindestens eine B-Aufgabe durch.
  • Steigere langsam die Anzahl Deiner B-Aufgaben auf 60%.
  • Verteidige Deine gewählten Aufgaben gegen andere, in dem Du mehr “Nein” sagst.

Planung

“Zum Abschluss wollte ich noch etwas zum Thema “Planung” sagen. Früher hatte man im Zeitmanagement den Führungskräften empfohlen, sich eine Art Stundenplan aufzustellen und danach die Aufgaben abzuarbeiten. In der heutigen Zeit ist das einfach nicht möglich. Aber ganz planlos solltest Du nicht in den Tag starten. Mache es Dir daher zur Gewohnheit, dass Du zu Wochenbeginn die Woche betrachtest. Welche wichtigen Arbeiten sind in dieser Woche zu erledigen? Ich empfehle Dir, dass Du Dir diese wichtigen zu erreichenden Resultate notierst und als Wochenziele oder auch Tagesziele buchstäblich vor Augen führst. Hilfreich ist eine Pinnwand. Dort kannst Du mit Kärtchen wichtige Tages- und Wochenresultate festhalten.”

“Das mit den zu erreichenden Resultaten finde ich super!” sagte Peter “Ich glaube das hilft mir, mich zu fokussieren”

“Weiters kann es hilfreich sein,” setzte ich fort “sich für bestimmte Arbeiten fixe Zeitblöcke zu reservieren. Trage das in den Kalender ein, sodass andere sehen können, dass Du nicht verfügbar bist. So ein Arbeitsblock könnte beispielsweise heißen: ‘Konzeptarbeit’, ‘Planung für Projekt Alpha’ etc. Hier gilt jedoch: weniger ist mehr.”

Ich legte eine kleine Pause ein und trank einen Schluck Café. Mit einem Lächeln meinte ich “..und dann würde ich mir eine To-Do-Liste erstellen…”

“Also doch!” lachte Peter.

“Ja genau. Aber eine Liste, in der Du nur ein paar Aufgaben festhältst, die heute erledigt gehören. Du kannst sie noch nach Dringlichkeit reihen, sodass Du auch mit der Aufgabe beginnst, die nicht auf den nächsten Tag verschoben werden darf.”

“Und mehr würdest Du nicht machen?” fragte Peter zweifelnd.

“Nein! – oder doch: Du kannst Dir zu Beginn des Tages ein Motto überlegen, das Dich in eine positive Stimmung versetzt. Denn mit guter Laune ist man gleich um ein Vielfaches produktiver. Wie das im einzelnen geht, das wäre dann ein etwas längerer Coachingprozess – aber ich glaube mit dieser Andeutung kannst Du vielleicht schon etwas anfangen.” meinte ich abschließend.

Meine konkreten Tipps

  • Lege die zu erreichenden Resultate fest.
  • Organisiere den Arbeitstag / die Arbeitswoche so, dass Du Dir unterbrechungsfreie Arbeitsblöcke reservierst.
  • Arbeite an den kniffligsten und wichtigsten Aufgaben bevorzugt in Phasen Deines Leistungshochs (meistens am Vormittag).
  • Bündle Routineaufgaben.
  • Wechsle bewusst die Planungsperspektiven: Tagesplan, Wochenplan, Monatsplan, Quartalsplan, Jahresplan etc. gewährleisten, dass Du Deine Arbeit aus unterschiedlichen Perspektiven wahrnimmst. So vermeidest Du es, im Klein-Klein des Tagesgeschäftes unterzugehen.
  • Starte mit guter Laune in den Tag!

 

Next Steps

“Vielen Dank für diesen Schnelldurchgang ‘Selbstmanagement’. Was könnte ich denn noch tun, um mein Selbstmanagement zu verbessern?”

“Im Grunde hast Du von mir eine Basisinfo zu diesem Thema bekommen. Natürlich kann ich Dich in Form eines individuellen Coachings begleiten. Besonders die Prioritätensetzung ist nicht immer ganz einfach. Vor allem, weil es da um die Abstimmung der täglichen Aufgaben mit den eigenen Zielen geht. Aus meiner Erfahrung wird es dann besonders interessant, wenn Du Deine Prioritäten bei Dir selbst und auch bei anderen durchsetzen musst. Konflikte bleiben da nicht aus. Hier kann ein Coaching hilfreich sein. Und das Eisenhower-System ist nur eine Methode – es gibt noch andere Prioritäten-Schemata. Das würde hier aber zu weit führen.
Selbstmanagement kann man auch psychologisch betrachten. Du hast jetzt ein praktikables System für Dein Selbstmanagement erhalten. Aber die eigene Persönlichkeit muss auch mitspielen. z.B. wie Du mit Stress umgehst, wie es mit Deiner Willenskraft aussieht, wie Du Dich motivierst, wie Du Misserfolge bewältigst etc Ich habe da einen wissenschaftlichen Online-Test, der Dir in 20 Bereichen aufzeigt, wie gut Dein Selbstmanagement ist. Du erhältst dann konkrete Tipps , wie Du Dich nachhaltig verbessern kannst.”

Peter meinte: “Vielen Dank! Ich weiß jetzt, wie ich das Selbstmanagement besser angehen kann. Und das mit dem Test finde ich eine gute Idee. Ich werde mir bei Dir einen Zugang bestellen und dann mal loslegen.”

“Das freut mich. Ich danke Dir für das nette Gespräch!” sagte ich zum Abschluss.

Weiterführung

Folgende Blogbeiträge empfehle ich Dir zur Nachlese:

Folgende Podcastepisoden bieten sich zum Nachhören an:

Ich freue mich über Deine Kommentare!

 

 

 

 

Anmerkungen und Nachweise

Anmerkungen und Nachweise
1lese hier nach zum Thema “Vision
2höre auch diesen Podcast zum Thema “Mission

Mit Achtsamkeit hast Du mehr von Dir…

Mit Achtsamkeit hast Du mehr von Dir…

Achtsamkeit bringt Dich wieder auf Kurs

Keine Frage: Dein Alltag ist manchmal richtig hart.

Die Herausforderungen unserer VUCA-Welt bringen Dich oft an die Grenze der Leistungs- und Leidensfähigkeit.

Und mehr ehrlich: oft macht das alles nicht so wirklich viel Spaß; Mitarbeitergespräche, Budgetsitzungen, langatmige Meetings, Flugreisen, Zielvereinbarungsgespräche, Planungssitzungen, Emails bearbeiten, Team motivieren….

Vielleicht hast Du dann zu allem Überfluss auch öfter das Gefühl, hart zu arbeiten, aber wenig wirklich Wichtiges zu erreichen.

Das kann ganz schön deprimierend sein.

Vielleicht hast Du auch das Gefühl, dass Du die Dinge immer weniger im Griff hast. Die VUCA-Welt rollt gleichsam über Dich hinweg. So geht es Dir vielleicht wie Archimedes, der zur Erläuterung des Hebelgesetzes einmal ausrief: “Gebe mir einen festen Punkt im Universum und ich hebe die Welt aus den Angeln! Das wäre ja schön denkst Du vielleicht. Einen Fixpunkt zu haben von dem aus die Dinge nachhaltig und wirksam beeinflusst werden können[1]VUCA ist eine Abkürzung und steht für: Volatil-Unsicherheit-Complexität-Ambiguität. Lies dazu auch meinen Beitrag “Entscheidungen treffen in der VUCA-Welt.

Doch wo ist dieser Fixpunkt?

Dein Selbst ist Dein Fixpunkt

Auf den ersten Blick ist es klar, dass der Fixpunkt nicht irgendwo im Universum liegt.

Aber wo ist er dann?

Bestimmt nicht irgendwo auf einer fernen Insel. Der Fixpunkt liegt in Dir selbst – in Deiner Persönlichkeit. Diesen Fixpunkt kennst Du bestimmt, denn Du hast sicher schon das Gefühl gehabt, in Dir selbst zu ruhen. Das Gefühl ist nicht einfach zu beschreiben. Am ehesten ist es vergleichbar mit einer auf sich selbst gerichteten Aufmerksamkeit. Man kann auch sagen: einer gesammelten Ausrichtung auf sich selbst.

Wenn Du Dir dieses Gefühl einmal herholst (das kannst du gleich probieren indem Du einfach einmal innehältst und den Fokus auf Dich selbst richtest) wirst Du bemerken, dass die ganze Hektik langsam abfällt… Du beginnst Dich zu zentrieren und in Deine Mitte zu kommen. Dazu stellt sich ein Gefühl von Gelassenheit ein.

Erst dieses Gefühl erlaubt es Deinem Selbst, sich zu melden.

Gefühle von Gelassenheit und Ruhe sind die Grundlage, dass Dein Selbst wirksam werden kann.

Was hast Du nun davon, wenn das Selbst stärker wirksam werden kann?

Was Dein Selbst für Dich tut

Das Selbst ist beileibe kein mystischer Ort oder eine bloße Metapher. Das Selbst ist ein hochkomplexes psychisches System. Die wichtigste Aufgabe ist die Integration von:

  • Erfahrungen
  • Episoden
  • Gefühlen und Emotionen
  • Motiven
  • Werten
  • Einstellungen
  • ….

Dieses ausgedehnte Netzwerk nennt man auch Extensionsgedächtnis. Dieses Selbst hat ein paar ganz erstaunliche Eigenschaften. Eine Besonderheit ist die Hintergrundaufmerksamkeit. Während Du im Vordergrund mit etwas beschäftigt bist, wertet das Selbst alle hereinkommenden Informationen aus. Wenn Dein Selbstzugang gut ist, dann steuert Dir das Selbst ganz von selbst das bei, was gerade in der Situation sinnvoll ist.

Das Selbst hilft Dir aber auch dabei, das zu tun, was Dir guttut. Kommst Du “vom rechten Weg” ab, dann meldet sich das Selbst. Dann kannst Du Dich neu orientieren. Vergleichbar mit einem Kompass sorgt es für Orientierung. Dabei orientiert sich das Selbst an Deinen Motiven, Werten und allgemeinen Zielen.

Das Selbst leistet auch einen großen Beitrag dazu, mit Stress gut umzugehen. Das Selbst kann Dir Selbstberuhigung geben, indem es auf frühere Erfahrungen zurückgreift.

Auch bei der Misserfolgsbewältigung spielt das Selbst eine große Rolle. Eine negative Erfahrung kann durch das Selbst eingeordnet und als Lebenserfahrung abgespeichert werden.

Schließlich ist der Selbstzugang eine wichtige Voraussetzung, in Selbstbestimmung zu handeln. Wenn man im Stress den Selbstzugang verliert (was ab einer gewissen Dauer von Stress die Regel ist), wird man anfällig für Fremdsteuerung. Man fühlt sich getrieben und nicht mehr Herr im Haus.

Der Zugang zum Selbst ist noch aus einem anderen Grund wichtig. Er ermöglicht es Dir die folgenden Fragen zu beantworten:

  • Wonach strebe ich? Was sind meine Ziele? Was ist meine Mission?
  • Was braucht meine Umgebung? Was brauchen andere von mir?
  • Was brauche ich?
  • Welche Handlungen sind im Hier-und-Jetzt wichtig und angemessen?

Wenn Du Dich auf diese Fragen besinnst, dann hast Du tatsächlich den Fixpunkt erreicht, der Dir hilft nicht nur gut durch den Tag zu kommen, sondern Dein Leben umfassend zu gestalten! Und zwar so, wie es Dir selbst gemäß ist!

Du merkst jedoch schon, dass die Sache mit dem Selbst eine gewisse Herausforderung beinhaltet. Das Selbst ist nämlich schwer greifbar. Es entzieht sich unserer Verfügung. Das liegt daran, dass das Selbst nur teilweise bewusst ist und auch nur in Teilen bewusst werden kann. Dieser Selbstzugang gelingt nur in Momenten der Ruhe und Gelassenheit[2]Noch mehr Informationen zum Selbst findest Du in meinem Beitrag “Es ist Dein Selbst, dem Du folgen musst.

Das Paradox ist: das Selbst kann uns Ruhe und Gelassenheit geben – wir benötigen jedoch Ruhe und Gelassenheit, um das Selbst wirksam werden zu lassen.

Achtsamkeit als Weg zum Selbst

Ein Weg, um mit dem Selbst in Kontakt zu kommen ist Achtsamkeit. Achtsamkeit ist in erster Linie eine Haltung. Im Grunde geht es bei der Achtsamkeit um die Frage, wie Du mit dem Hier-und-Jetzt mehr in Kontakt kommen kannst. Das geschieht über den Weg der Be-sinnung auf Dich selbst. Und zwar weit weniger in einer “vernünftigen” Weise, sondern “spürend”.

Was ist der Unterschied von “vernünftig” und “spürend“?

Beim vernünftigen Umgang mit sich selbst steht die Sprache im Vordergrund. Man führt vielleicht ein Selbstgespräch oder hat eine kommentierende Stimme in sich. Das ist natürlich nicht schlecht. Aber gerade in Situationen der Anspannung wird diese Stimme meist vorwurfsvoll!

Spürender Umgang mit sich selbst ist nicht-sprachlich. Die Wahrnehmung fokussiert nicht auf äußere Objekte, sondern auf den eigenen Körper. Diese Körperwahrnehmung kommt oft viel zu kurz. Dabei ist es eine wissenschaftlich gut belegte Theorie, dass Selbst-Erfahrungen nicht (nur) sprachlich abgespeichert werden, sondern auch im Körper. Unser Körper ist gewissermaßen geronnene Lebenserfahrung. Über den Körper gelingt uns weit schneller der Zugang zu uns selbst.

Und genau hier setzt die Achtsamkeit an!

Ich lade Dich ein: probiere es einmal aus und lasse Dich überraschen, was Du alles von Dir entdecken kannst.

Achtsamkeitsübungen öffnen das Selbst

Du kannst eigentlich den ganzen Tag nutzen, um mit Deinem Selbst mehr in Kontakt zu kommen. Ich mache Dir hier ein paar Vorschläge:

Achtsamkeit bei Routinen: Du führst den ganzen Tag viele routinierte Handlungsabläufe aus. Diese werden von einem Teil Deines Gehirns gesteuert, den man in der Psychologie als “intuitive Verhaltenssteuerung” bezeichnet. Wenn ein Psychologe das Wort “intuitiv” verwendet, dann meint man damit unbewusst. Tatsächlich ist ja so, dass Routinevorgänge wie: Zähneputzen, Hände waschen, Schuhe binden, Haustüre abschließen, gehen, Auto fahren etc. quasi “nebenbei” passieren.
Außer wenn etwas schiefläuft, dann nimmt man den Ablauf in den Blick. Etwa, wenn Deine Computertastatur plötzlich einen Buchstaben nicht mehr überträgt. Dann richtest Du Deine Aufmerksamkeit auf das Problem und Du versuchst es zu lösen.
Wenn Du Achtsamkeit üben möchtest, dann drehe jetzt den Prozess um: Du beobachtest einmal ganz genau, was Du bei einer Routinehandlung machst. Du schaust Dir also an, wie Du Dir z.B. die Hände wäschst. Dadurch richtest Du automatisch den Fokus vom “Da-und-Dort” auf das “Hier-und-Jetzt”. Und schon hast Du Dich zentriert!

Achtsamkeit durch Körperwahrnehmung: Hier geht es darum, den Fokus auf den Körper zu legen. In also durch Achtsamkeit mehr zu be-achten. Du fokussierst Dich auf Deinen Körper indem Du Dich fragst:

  • Wie sitze ich da?
  • Wie ist der Kontakt zur Sitzfläche?
  • Wo sind meine Hände?
  • Wie ist mein Atem?
  • Was machen meine Füße

Keinesfalls solltest Du aber Deine Entdeckungen bewerten. Es geht nur um die Stärkung der Selbstwahrnehmung – nicht um Verbesserung!

Achtsames Gehen: Jeder Mensch hat seinen eigenen Rhythmus – seinen eigenen “Beat”. Du kannst das am besten entdecken, wenn Du einen längeren Spaziergang unternimmst. Lass einmal die Kopfhörer weg und konzentriere Dich rein auf Deine Geschwindigkeit. Welches Tempo tut Dir gut? Wobei fühlst Du Dich wohl? Dann versuche wahrzunehmen, wie Du gehst. Und schließlich kannst Du noch das Tempo ändern – dabei empfehle ich Dir, einmal ganz langsam zu gehen. Du schärfst die Sinne beim Gehen!

Achtsamkeit auf die Gedanken: Dem griechischen Stoiker Epiktet wird der Satz zugeschrieben: “Nicht die Dinge selbst beunruhigen die Menschen, sondern die Vorstellung von den Dingen.” Das Ideal der Stoa war der Gleichmut der Welt gegenüber. Sozusagen einen permanenten Beobachterstatus zu erreichen. Auch wenn Du nicht nach diesem Ideal strebst: tatsächlich ist es so, dass Gedanken die ständig in Deinem Kopf herumschwirren Dich von Dir und Deinem Selbst mehr und mehr entfremden können. Nun kannst Du Gedanken nicht einfach abstellen. Das merkst Du vielleicht dann, wenn Du Sorgen hast, die Dich beschäftigen und Dich z.B. daran hindern, schlafen zu können.
Mit etwas Übung kannst Du es aber erreichen, dass Du den Gedanken mit mehr Abstand begegnen kannst. Dazu hilft die Vorstellung, sich Gedanken wie Wolken oder Autos auf einer Straße vorzustellen, die einfach vorüberziehen. Du lässt sie los und beobachtest ihr vorüberziehen.

Meditation: Damit sind wir schon bei der Meditation angelangt. Im Prinzip besteht Meditation aus folgenden Elementen:

  • entsprechende Körperhaltung (gerade sitzen)
  • ruhiges Ein- und Ausatmen
  • In-sich-Hineinhören
  • Gedanken ziehen lassen
  • Loslassen

Ganz wichtig:

  1. Meditation machst Du auf Deine Weise – es gibt kein “richtig” oder “falsch”
  2. Meditieren ist Übungssache. Der Geist muss es erst lernen, sich zu sammeln. Es wird Dir im Laufe der Zeit immer leichter fallen.
  3. Meditation ist klein Leistungssport. Es gibt nichts zu erreichen – aber viel zu gewinnen.

Probiere doch einmal ein paar der Achtsamkeitsübungen aus.

Schreibe Deine Erfahrungen in die Kommentare!

Teile mit anderen Deine besten Achtsamkeitsübungen – so können alle profitieren….

Du möchtest Dein Selbst und Deine Fähigkeiten näher erforschen? Dann lade ich Dich ein, einen kurzen psychologischen Test zu machen, der Dir sehr viee Ansatzpunkte zur Verbesserung Deiner Selbstwirksamkeit liefern kann. Hier klicken und dann gibt es alle nötigen Informationen.

Anmerkungen und Nachweise

Anmerkungen und Nachweise
1VUCA ist eine Abkürzung und steht für: Volatil-Unsicherheit-Complexität-Ambiguität. Lies dazu auch meinen Beitrag “Entscheidungen treffen in der VUCA-Welt
2Noch mehr Informationen zum Selbst findest Du in meinem Beitrag “Es ist Dein Selbst, dem Du folgen musst

Nutze Deinen Arbeitstyp und Du wirst mehr erreichen!

Nutze Deinen Arbeitstyp und Du wirst mehr erreichen!

Dein Arbeitstyp als Erfolgsfaktor

Menschen sind unterschiedlich.

Jeder ist eine einzigartige Persönlichkeit.

Aber: es gibt viele Gemeinsamkeiten.

Und genau um diese Gemeinsamkeiten geht es, wenn man von Persönlichkeitstypen spricht. Einfach gesprochen geht es bei den Persönlichkeitstypen darum, das Gemeinsame im Verhalten und Erleben des Menschen aufzusuchen und zusammenzufassen.

Versuche solche Typen zu bilden gibt es schon seit dem Altertum.

Man erhofft sich damit zweierlei:

  • andere Menschen besser zu verstehen und die Verhaltensweisen vorherzusagen
  • das eigene Verhalten besser auf den anderen abzustimmen

Vielleicht wirst du dir jetzt sagen: ist das nicht zu sehr vereinfachend? Stecken wir den Menschen da nicht einfach in eine Schublade?

Das stimmt natürlich. Im Grunde ist eine solche Typenbildung immer eine Vereinfachung.

Aber sie hilft…

Der Persönlichkeitstyp wird sich auch sehr stark auf das Arbeitsverhalten und die Motivation auswirken. Deshalb kann man auch von “Arbeitstyp” sprechen.

Ich stelle dir 4 Arbeitstypen vor und beschreibe das Arbeitsverhalten.

Die 4 Arbeitstypen

Der sorgfältige Arbeitstyp

Sorgfältiger Arbeitstyp Perfektion, Genauigkeit, Gründlichkeit – das sind Begriffe, die diesen Arbeitstyp kennzeichnen. Dazu kommt ein hoher Grad an Verlässlichkeit und Pflichtbewusstsein.

Der Arbeitstag ist perfekt organisiert und strukturiert. Die Planung kann allerdings manchmal übergenau sein.

Die Stärken liegen in der Erkennung von Fehlern und in der Detailorientierung. Das kann dann allerdings auch auf Kosten des Überblicks gehen. Das Stichwort ist hier: Verzettelung! Diese Verzettelung tritt auch dann auf, wenn zu viele Aufgaben gestellt werden. Da der sorgfältige Arbeitstyp gerne jede Aufgabe zu 100% erledigen will, kann er sich dann leicht überfordert fühlen. Nervosität und Angespanntheit sind dann die Folge.

Sorgfältige Arbeitstypen würden gerne etwas weniger perfekt sein können – haben aber dann häufig Angst, den eigenen hohen Leistungsansprüchen nicht zu genügen

Auch das Zwischenmenschliche ist nicht unbedingt die Stärke dieses Typus. Menschen lassen sich nun mal schwer kalkulieren und vorausberechnen. Soziale Kontakte werden daher gemieden oder beschränken sich auf einige wenige. Solche Menschen sind oftmals auch mit der Arbeit “verheiratet” und machen viele Überstunden, denn es darf nichts liegen bleiben.

Ideales Einsatzgebiet: dort wo es auf Genauigkeit ankommt und wo Fehler fatal sein können. Diesen Menschen muss man Mut zum Un-perfekten machen. Ebenso benötigen Sie viel Anerkennung (obwohl es auf den ersten Blick nicht immer dananch aussieht).

Achtung: nicht überfordern, Veränderungen behutsam vorbereiten, eigenständiges und routiniertes Arbeiten ermöglichen. Kein Zwang zu Sozialkontakten.

Der impulsive Arbeitstyp

Impulsiver ArbeitstypFröhlichkeit, gute Laune und Spontaneität – das sind Begriffe, die diesen Arbeitstyp kennzeichnen. Sie sind grundsätzlich an Neuem interessiert, sind rasch für etwas Feuer und Flamme. Leider ist es mit dem Durchhaltevermögen oftmals nicht so gut bestellt. Wenn es schwierig wird, dann verlieren sie rasch die Lust.

Weil sie sich rasch von einer Sache angesprochen fühlen, halsen sie sich oftmals zuviel auf und sind dann nach einem turbulenten Arbeitstag richtiggehend erschöpft.

Diese Menschen haben überhaupt keine Schwierigkeiten, mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen. Sie sind geborene Small-Talk-Führer. Oft sind sie wenig diplomatisch, denn es rutscht ihnen manchmal ein Wort heraus, dass sie nachher bereuen.

Impulsive Arbeitstypen würden sich gerne besser strukturieren können. Auch Nein-Sagen fällt ihnen schwer.

Ideales Einsatzgebiet: dort wo es auf Kreativität ankommt und wo zwischenmenschliche Beziehungen wichtig sind. Diese Arbeitstypen kann man mit Selbstorganisation überfordern. Besser ist es, die Selbstorganisation in Routinen zu verpacken, die diese Menschen abspulen müssen um dann frei und spontan vorgehen zu können.

Achtung: diese Menschen nehmen oft vorschnell Arbeitsaufgaben an, ohne zu prüfen, ob sie das überhaupt noch leisten können. Unterstütze sie dabei, sich realistische Zeitpläne zu machen.

Der analytische Arbeitstyp

Analytischer Arbeitstyp Vernünftig, rational und problemorientiert – das sind Begriffe, die diesen Arbeitstyp kennzeichnen. Sie können sich in Problemstellungen akribisch hineinarbeiten und geben nicht eher Ruhe, als bis eine Lösung gefunden ist. Das Denken ist dabei schrittweise und logisch: eines folgt aus dem anderen. Da diese Arbeitstypen ein Problem in der letzten Tiefe durchdringen wollen, fehlt ihnen manchmal das Gespür dafür, wann es genug ist mit dem analysieren. Ins Handeln zu kommen ist für Analytiker eine Herausforderung!

Diese Menschen haben ihre Arbeitsabläufe bestens strukturiert. Projektpläne, To-Do-Listen und bewährte Vorgangsweisen bestimmen den Arbeitstag. Das ist immer dann gut, wenn es gilt, ein Ziel längere Zeit konsequent zu verfolgen und hartnäckig dran zu bleiben.

Schwierig wird es, wenn eine rasche Lösung gefunden werden muss oder ein Lösungsweg eingeschlagen werden soll, der noch nicht zu 100% durchdacht ist.

Ideales Einsatzgebiet: dort wo es auf Problemanalyse ankommt und wo zwischenmenschliche Beziehungen weniger wichtig sind. Diese Arbeitstypen brauchen Zeit zur Problemanalyse. Es sollte jedoch ein Zeitrahmen vorgegeben werden, damit die Analyse nicht ausufert.

Achtung: diesen Menschen fällt es manchmal schwer, zwischen verschiedenen Lösungsalternativen zu wählen. Gerade die Entscheidung für eine Lösung benötigt eine Plausibilitätsprüfung, die intuitiv getroffen wird. Und gerade der Intuition misstrauen analytische Arbeitstypen. Zum Thema Intuition empfehle ich dir 2 Podcastepisoden: “Wie du als Führungskraft gute Entscheidungen triffst” und das Interview mit Florian Artinger “Erfolgreiche Führungskräfte nutzen die Intuition“. Teamarbeit vertragen diese Typen nur in kleinen Dosen.

Der selbstbestimmte Arbeitstyp

Der selbstbewusste ArbeitstypSelbstbewusst, cool und machtbewusst – das sind Begriffe, die diesen Arbeitstyp kennzeichnen. Nach außen wirken sie ruhig, abgeklärt und stets Herr der Lage. Das kommt daher, weil sie sich durchaus ihrer Besonderheit bewusst sind. Sie schöpfen aus einem reichen Erfahrungsschatz der ihnen hilft, mit herausfordernden Situation gut zurecht zu kommen.

Auch in turbulenten Situationen behalten sie die Übersicht. Sie bleiben ruhig und gelassen.

Obwohl sie ein gutes Gespür dafür haben, was andere brauchen, haben sie doch die Überzeugung, dass ihre Sicht der Dinge richtig ist. Wenn andere das nicht einsehen wollen, dann können selbstbestimmte Menschen auch ungemütlich werden.

Diese Arbeitstypen sind auch bei der Auswahl ihrer Arbeit sehr wählerisch. Sie müssen das Gefühl haben, dass die anstehende Arbeit zu ihnen passt. Wenn das nicht der Fall ist, werden solche Arbeiten delegiert oder bleiben liegen.

Ideales Einsatzgebiet: dort wo es auf Führung ankommt oder Dinge durchgezogen werden müssen. Wichtig ist, dass diese Arbeitstypen keine Einengung vertragen. Sie möchten ihr eigenes Ding machen!

Achtung: diesen Menschen fällt es manchmal schwer, unangenehme Dinge an sich heran zu lassen. Negatives wird dann gerne übersehen. Für das Selbstwachstum ist es jedoch erforderlich, sich auch mit unangenehmen Dingen zu beschäftigen. Man wächst an der Bewältigung von Schwierigkeiten.

Schlussfolgerung

Diese Darstellung der einzelnen Typen soll dich anregen, einmal selbst für dich festzuhalten, welcher Arbeitstyp dir am nächsten kommt. Dann stelle einmal fest, was dieser Arbeitstyp für dich Gutes tut und wo es Entwicklungsmöglichkeiten gibt.

In einem nächsten Schritt kannst du dann versuchen, den Arbeitstyp deiner Mitarbeitenden zu erkennen. Hier ist es wichtig zu erkennen, ob deine Mitarbeitenden “typengerecht” eingesetzt sind.

Wenn du dich für die genaueren psychologischen Hintergründe dieser Typen interessierst, dann lies den Blogartikel Typisch! Was Persönlichkeitstypen verraten. Es gibt auch Testverfahren, die deinen Persönlichkeitstyp im Detail analysieren. Nimm mit mir Kontakt auf – ich mache dir gerne ein Angebot!

 

 

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